König Abdullah ernannte in dem islamischen Königreich insgesamt 120 Männer und 30 Frauen zu Ratsmitgliedern. Der Schura-Rat, eine Art Pseudo-Parlament, hat nur beratende Funktion. Seine Mitglieder werden alle vier Jahre vom König ernannt.
Künftig müssen mindestens 20 Prozent der Sitze für Frauen reserviert werden. Der betagte König will damit verhindern, dass seine Nachfolger diesen emanzipatorischen Schritt rückgängig machen.
Eigene Sitzreihen für Frauen
Kontakte zwischen Männern und Frauen, die miteinander nicht verheiratet sind, sind in dem islamischen Königreich verboten. Somit wird es für die Frauen eigene Sitzreihen und eine eigene Eingangstür zum Saal des Schura-Rates geben. Der König ermahnte die weiblichen Ratsmitglieder zudem, «sich gemäss dem islamischen Recht zu verhalten» und zu den Sitzungen mit vorschriftsmässigem Schleier zu erscheinen.
Unter den 30 weiblichen Schura-Mitgliedern sind zwei Prinzessinnen, die bekannte Krebsforscherin Chaula al-Kuraja und die ehemalige UNO-Untergeneralsekretärin Thuraja Obeid. Vorsitzender des Rates bleibt der Islamgelehrte Scheich Abdullah bin Mohammed Al-Alscheich, ein Sohn des früheren Muftis von Saudi-Arabien.