Bei der Erstürmung einer ukrainischen Militärbasis auf der Krim durch russische Truppen ist ein ukrainischer Offizier erschossen worden. Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte einen ukrainischen Militärsprecher mit den Worten, der Mann sei im Nacken und am Schlüsselbein getroffen worden. Der Vorfall habe sich in einem Stützpunkt in der Krim-Metropole Simferopol ereignet.
Die russischen Soldaten hätten die Zentrale der Militäreinrichtung eingenommen und den Kommandanten festgesetzt. Die ukrainischen Soldaten hätten es abgelehnt, ihre Waffen niederzulegen und sich verbarrikadiert.
«Das ist ein Kriegsverbrechen»
Ein ukrainischer Soldat sagte im Fernsehen, rund 20 ukrainische Soldaten hätten es abgelehnt, sich zu ergeben. Bei ihnen seien 10 bis 15 weitere Personen, darunter Frauen. Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk erklärte, die russischen Soldaten hätten das Feuer auf die ukrainischen Kräfte eröffnet. «Das ist ein Kriegsverbrechen», sagte er.
SRF-Korrespondent Christoph Wanner betonte in der «Tagesschau», die Nachrichtenlage vor Ort sei ziemlich unübersichtlich. Die Meldungen besagten zwar, dass es zu einem Schusswechsel kam, bei dem ein Offizier tödlich verletzt und ein weiterer ukrainischer Soldat schwer verletzt wurden. Doch: «Es könnte gut sein, dass auch diese Meldungen wieder dementiert werden.»
Vorbereitungen auf beiden Seiten
Das Verteidigungsministerium der Ukraine teilte derweil mit, nach dem Vorfall seien ukrainische Soldaten auf der Krim autorisiert worden, ihre Waffen zu benützen.
Die ukrainischen Militäreinrichtungen auf der Krim stehen seit Wochen unter Kontrolle von russischen Truppen. Diese waren vor dem Referendum auf die Halbinsel gekommen.
Die ukrainische Regierung hat Soldaten an der ostukrainischen Grenze zu Russland in Stellung gebracht. Russische Truppen bereiten sich für Manöver nahe der ukrainischen Grenze vor.