In Nepal kommt die internationale Hilfe in Schwung. Auch aus der Schweiz ist ein erstes Medizinalteam am Dienstagabend ins Katastrophengebiet abgeflogen. Die acht medizinischen Fachkräfte und zwei Logistiker werden sich vorerst auf Mütter und Kinder konzentrieren, wie Karin Bauer, technische Operationsfachfrau aus St. Gallen, gegenüber Radio SRF erklärt. «Es handelt sich um eine chirurgische Soforthilfe, die darauf ausgerichtet ist, ungefähr 100 Patienten pro Woche behandeln zu können.»
Karin Bauer war bereits vor fünf Jahren nach der gewaltigen Erdbebenkatastrophe auf Haiti im Einsatz. Damals habe man gesehen, dass die Nothilfe für Verschüttete recht gut funktioniere. Andere Gruppen verletzlicher Menschen seien aber auf der Strecke geblieben – schwangere Frauen etwa, oder kranke Kinder.
Flexibilität und Fantasie gefragt
Um ihr Wohl in Nepal will sich nun der Kinderarzt Thomas Keller kümmern. «Meine Aufgabe als Pädiater ist es, die Mütter und Kinder zu versorgen, wo medizinische Notwendigkeit besteht. Die Aufgaben sind aber nicht so scharf getrennt, dass man nicht auch alles andere tun können sollte.»
Flexibilität und Fantasie seien gefragt. Noch sei ungewiss, unter welchen Bedingungen sie arbeiten werden, so Keller weiter. «Aber wir werden halt einfach das Beste tun mit unseren Ausrüstungsgegenständen.»
Unterwegs im Bundesratsjet
Knapp eine Tonne Material nimmt das Helferteam mit, und zwar im eleganten Bundesratsjet. Das sei keine Frage der Bequemlichkeit, betont Manuel Bessler, Chef des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH). Am völlig überlasteten Flughafen von Kathmandu bekäme man mit dieser Maschine eine Vorzugsbehandlung und erhalte schneller eine Landeerlaubnis.
Schon am Donnerstag will der Bund ein normales Transportflugzeug mit 40 Tonnen Hilfsgüter an Bord nach Nepal schicken. Diese Maschine muss sich dann in die lange Warteschleife über dem einzigen internationalen Flughafen von Nepal einreihen.