Vor einer Woche ging die Nachricht um die Welt: Schiesserei auf der Redaktion des französischen Satiremagazins «Charlie Hebdo». Die Bilanz 72 Stunden später: 20 Tote – darunter 10 Redaktionsmitglieder von «Charlie Hebdo», 4 Zivilisten, 3 Polizisten – und die drei Attentäter.
Frankreich trauerte und mit dem Land zahlreiche Staats- und Regierungschefs. In diesem Moment war die Solidarität und Einigkeit in Europa so gross wie selten zuvor.
Eine Woche später ringen viele EU-Länder um neue Strategien in der Terror-Abwehr und im Kampf gegen radikale Islamisten. Die Vorgehensweisen sind unterschiedlich (Klicken Sie auf die roten Links):
Frankreich: Mehr Freiheiten für die Geheimdienste, zusätzliche Mittel für die Überwachung und Separierung von Islamisten in Gefängnissen: Frankreich rüstet vor allem mit gesetzlichen Massnahemn auf.
Grossbritannien: Wer von den politischen Akteuren das beste Mittel gegen den Terror präsentiert, wird auch im bevorstehenden Wahlkampf die besten Karten haben.
Deutschland: Die Diskussion um Sicherheitsmassnahmen ist neu entflammt. Zur Debatte stehen eine Änderung des Passgesetzes und die umstrittene Vorratsdatenspeicherung.
Niederlande: Die Regierung nimmt die Pariser Ereignisse zum Anlass, um die Terror-Gesetze zu verschärfen. In der Presse wird gleichzeitig gewarnt: Amsterdam könnte das nächste Ziel eines Anschlags sein.
Belgien: Die Regierung bespricht ein ausgefeiltes Massnahmen-Paket, während das Volk grundsätzlich gelassen bleibt.
Italien: Die Sicherheitsvorkehrungen richten sich vor allem auf die religiösen ‹Hot Spots› aus: den Vatikan und das jüdische Viertel in Rom.
Iberische Halbinsel: Spanien, das über einschlägige Erfahrungen im Bereich Terror verfügt, schliesst eine Anpassung des Schengenvertrags nicht aus. Portugal setzt demgegenüber auf eine bis anhin gelungene Integrationspolitik.
Skandinavien: Die Staaten Dänemark, Norwegen und Schweden werden von den Ereignissen in Paris nicht überrannt. In der Terror-Abwehr sind sie seit zehn Jahren geübt.