Das Wichtigste in Kürze
- Beim Carrousel du Louvre hat ein Mann mit einer Machete bewaffnet einen Soldaten angegriffen. Dabei sei der Soldat leicht verletzt worden, teilt die Polizei mit.
- Der Soldat habe das Feuer auf den Angreifer eröffnet und ihn schwer verletzt.
- Der Mann hatte laut der Polizei zwei Rucksäcke bei sich, in denen aber kein Sprengstoff gefunden wurde. Er habe «Allahu Akhbar» gerufen.
- Nach dem Angriff verhaftete die Polizei am Ort des Geschehens eine zweite Person.
- Das Museum wurde nach dem Zwischenfall zunächst geschlossen – ebenso die Einkaufspassage. Die im Louvre anwesenden Besucher mussten dabei im Inneren bleiben.
Der Angriff ereignete sich laut dem Pariser Polizeichef Michel Cadot in einem Treppenhaus, das von einem Platz neben dem Louvre in die unterirdische Einkaufspassage das «Carrousel du Louvre», führt.
Wie Polizeichef Cadot weiter sagte, schoss der Soldat fünfmal. Der Angreifer sei dabei schwer verletzt worden; er befinde sich in einem ernsten Zustand. Wer er ist und woher er kommt, sei bisher nicht bekannt.
Zudem habe sich ein zweiter Soldat leicht am Kopf verletzt. Die vier gemeinsam patrouillierenden Solaten haben gemäss einem Militärsprecher zunächst versucht, den Angreifer zu überwältigen.
Zweite Person verhaftet
Die Sicherheitskräfte nahmen inzwischen eine zweite Person fest, wie ein Sprecher des Innenministeriums bekannt gab. Sie habe sich «vor Ort» aufgehalten. Die Ermittlungen müssten aber erst zeigen, ob es eine Verbindung zum Angriff auf die Militärpatrouille gebe. Auch mit Blick auf das Motiv des Angreifers warnte der Sprecher vor voreiligen Schlüssen.
Die Schreie des Mannes liessen laut Cadot darauf schliessen, dass er seinen Angriff in einem «terroristischen Rahmen» habe ausüben wollen. Auch Premierminister Cazeneuve sagte bei einem Besuch im nordfranzösischen Bayeux, es habe sich «offensichtlich» um einen «Anschlagsversuch mit terroristischem Charakter» gehandelt. Ähnlich äusserte sich auch Staatspräsident François Hollande am Rande des EU-Gipfels auf Malta. Bei der Bewertung sei aber Vorsicht geboten, solange das Motiv des Angreifers noch unklar sei, so die französischen Behörden. Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile eine Untersuchung wegen versuchten Mordes und Terrorismus eingeleitet.
Wegen der Anschlagsgefahr patrouillieren in der französischen Hauptstadt an vielen Orten Soldaten. Frankreich war in den vergangenen zwei Jahren mehrfach Ziel islamistischer Terroranschläge, im Land gilt deshalb immer noch der Ausnahmezustand.