Im Kampf um die politische Macht in Thailand wächst die Angst vor einem Bürgerkrieg. Einen Tag vor der Grossdemonstration gegen die Regierung kündigten deren Anhänger eigene Kundgebungen an.
Zwar rufen alle Seiten zu friedlichen Protesten auf, aber der grösste Widersacher der Regierung, Suthep Thaugsuban, schliesst Gewalt nicht aus und spricht von einem möglichen Bürgerkrieg. Seine Anhänger wollen am Montag die Hauptstadt und Millionenmetropole Bangkok lahmlegen.
Dazu wollen die sieben wichtigsten Kreuzungen blockieren. Sie fordern, dass die Regierung zurücktritt, die für den 2. Februar anberaumten Wahlen abgesagt werden und ein Rat aus nicht gewählten Technokraten bis auf weiteres die Regierungsgeschäfte übernimmt.
«Bei Gewalt sollen Leute nach Hause gehen»
Suthep gab sich in einem Interview mit der Zeitung «Nation» kompromisslos. Es gebe keine Verhandlungen mit der Regierung. Seit Beginn der Proteste in November sind bereits acht Menschen ums Leben gekommen.
Für den Fall einer Gewalteskalation hat Suthep bereits Pläne gemacht. «Wenn jemand einen Bürgerkrieg anzettelt, sage ich den Leuten, sie sollen nach Hause gehen», sagte er.
Armee massiert Kräfte in der Hauptstadt
Auch die Regierungsanhänger haben für Montag Kundgebungen im ganzen Land angekündigt. Bangkok und der Süden – die Machtbasis der Regierungsgegner – würden ausgespart, sagte eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Armee und Polizei wollen mit einem Grossaufgebot von rund 20'000 Mann Gewalt und Chaos auf den Strassen verhindern. In den vergangenen Tagen wurden Tausende Truppen sowie Panzer und Artillerie nach Bangkok verlegt. Das sei seit langem geplant gewesen, sagen Militärsprecher, weil am 18. Januar «Tag der Armee» in Bangkok gefeiert werde.