- Eine härtere Gangart gegenüber Iran ist eines der Hauptthemen des Besuches von Donald Trump in Nahost.
- Dies zeigen auch die deutlichen Worte seines Aussenministers Rex Tillerson an die Adresse von Teheran.
- In Iran kommt Washingtons Schulterschluss mit dem Erzfeind denkbar schlecht an, berichtet SRF-Korrespondent Pascal Weber.
US-Aussenminister Rex Tillerson sieht das mit Saudi-Arabien abgeschlossene Waffengeschäft vor allem als Nachricht an den saudischen Erzrivalen Iran. Es sende «eine starke Botschaft an unseren gemeinsamen Feind», sagte er bei einer Medienkonferenz mit seinem saudischen Amtskollegen Adel al-Dschubair in Riad.
Nach Informationen der «New York Times» will die Trump-Administration die arabischen Verbündeten in der Region auf eine härtere Linie im Verhältnis zum Iran und die Übernahme von mehr Verteidigungskosten einschwören.
Das Militärabkommen unterstützt die Sicherheit der ganzen Region angesichts des iranischen Einflusses.
US-Aussenminister Tillerson forderte denn auch Irans wiedergewählten Präsidenten Hassan Rohani auf, die Finanzierung des Terrorismus im Nahen Osten zu beenden und sein Programm zur Entwicklung von Raketen einzustellen: «Das ist es, was Rohani in seiner zweiten Amtszeit tun kann, wenn er die Beziehungen Irans zum Rest der Welt verbessern will».
Das Abkommen mit den Saudis unterstütze die Sicherheit des Landes und der gesamten Region angesichts des «iranischen Einflusses und der Bedrohungen an Saudi-Arabiens Grenzen von allen Seiten», sagte Tillerson.
Damit spielte er auf die Präsenz iranischer Kämpfer in Syrien und im Irak sowie die angebliche iranische Unterstützung der Huthi-Rebellen im Jemen an.
Irritationen in Teheran
Just zum Zeitpunkt, als im Iran die moderaten Kräfte bestätigt werden, vermelden die USA ein gigantisches Waffengeschäft mit dem Erzfeind Saudi-Arabien – und rüsten auch rhetorisch auf.
Das sorgt für Irritationen, berichtet SRF-Korrespondent Pascal Weber, der sich derzeit in Teheran aufhält: «Viele Iraner sehen sich darin bestätigt, dass auf Washington kein Verlass ist und die USA ein falsches Spiel spielen.»
Neues Selbstbewusstsein in Riad
Gänzlich anders ist die Stimmungslage in Saudi-Arabien: Dort sei man ob dem erneuerten Schulterschluss mit den USA beruhigt, sagt Weber.
Denn die sanfte Annäherung der Obama-Administration an Iran habe in Riad Ängste geweckt: «Unter Trump wird das wieder ganz anders sein. Die USA wenden sich eher wieder ab vom Iran, und den Saudis zu.»
Trumps Vision von einem friedvollen Islam
US-Präsident Donald Trump setzt heute seinen Besuch in Saudi-Arabien fort. Der 70-Jährige wird zunächst an einem Gipfel des Golfkooperationsrates, einem Bündnis mehrerer Golfstaaten unter Führung Riads, teilnehmen. Der Höhepunkt des Tages wird eine am Nachmittag geplante Rede des US-Präsidenten bei einem Gipfel vor Dutzenden Staatschefs der islamischen Welt sein. Hier will Trump seine Vision von einem weltweit friedvollen Islam umreissen. |