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Nur noch in Apotheken: «Down Under» sagt E-Zigis den Kampf an
Aus SRF 4 News aktuell vom 03.07.2024. Bild: Getty Images/Ivan Pantic
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«Todernste Reform» In Australien gibt's E-Zigaretten nur noch in Apotheken

Mit dem neuen Gesetz will die Regierung gegen die zunehmende Nutzung von Vapes durch Jugendliche vorgehen.

Sie sind knallbunt, sehen ein bisschen aus wie Spielzeug und duften nach Pfirsich oder Wassermelone: Vapes liegen bei Jugendlichen im Trend – und zwar weltweit. Australien hat diesen E-Zigaretten jetzt den Kampf angesagt. Seit dem 1. Juli gibt es Vapes nur noch in der Apotheke.

Die E-Zigaretten dürfen auch nur noch in neutralen Verpackungen und ohne Aromastoffe verkaufen werden. Drei wenig spektakuläre Geschmacksrichtungen bleiben erlaubt: Menthol, Pfefferminz und Tabak. Die Apothekerinnen und Apotheker müssen die Kundschaft zudem über Gesundheitsrisiken aufklären, bevor sie Vapes verkaufen.

E-Zigaretten sind ein Werkzeug der Tabakindustrie, das gezielt darauf ausgelegt ist, eine neue Generation für die Nikotinsucht zu gewinnen.
Autor: Mark Butler Australischer Gesundheitsminister

«Wir meinen diese Reformen todernst, weil sie für die Gesundheit junger Australier von entscheidender Bedeutung sind», sagte Gesundheitsminister Mark Butler. Elektronische Zigaretten seien eine ernste Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. «Sie sind ein Werkzeug der Tabakindustrie, das gezielt darauf ausgelegt ist, eine neue Generation für die Nikotinsucht zu gewinnen.»

Werbung richtet sich gezielt an Jugendliche

Gleichzeitig ernannte die sozialdemokratische Labour-Regierung eine eigene Kommissarin, die den Kampf gegen illegal nach Australien eingeführte E-Zigaretten und Tabak-Produkte verstärken soll.

«Die konservativen Oppositionsparteien waren aus verschiedenen Gründen gegen das Gesetz oder unentschlossen», berichtet Urs Wälterlin, SRF-Mitarbeiter in Australien. Mit Unterstützung der Grünen kam die Vorlage aber schliesslich durch, wenn auch leicht abgeändert: Statt nur von Ärzten dürfen Vapes künftig immerhin noch in Apotheken abgegeben werden. Jugendliche unter 18 Jahren brauchen ein ärztliches Rezept.

Treiber der Massnahmen sei ganz klar der Gesundheitsschutz, insbesondere von Jugendlichen, schliesst Wälterlin: «Sie waren in den letzten Jahren eindeutig das Ziel der Werbung für Vapes.» Letztlich spiele aber auch politischer Opportunismus eine Rolle: Denn mit dem Thema liessen sich relativ einfach Stimmen sammeln.

Nationalrat will «Puff Bars» verbieten

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Legende: Getty Images/Irina K.

In der Schweiz will der Nationalrat elektronische Einwegzigaretten verbieten. Die grosse Kammer hat in der Sommersession eine entsprechende Motion des Waadtländer Grünen-Nationalrats Christophe Clivaz angenommen. Der Bundesrat soll das Bundesgesetz über Tabakprodukte und elektronische Zigaretten so anpassen, dass die sogenannten «Puff Bars» in der Schweiz nicht mehr zum Verkauf angeboten werden dürfen.

Diese seien aufgrund ihrer vielen Geschmackssorten und ihrer schönen Einfärbung attraktiv für junge Menschen und würden demnach immer beliebter, sagte Clivaz im Rat. 2022 seien bereits zehn Millionen Stück importiert worden.

Die «Puff Bars» würden nach ihrer Verwendung mitunter in Seen oder auf Wiesen und im Müll landen und so die Umwelt verschmutzen. Dies verursache Kosten in Millionenhöhe. Hinzu komme der gesundheitliche Aspekt: Fachleute in der Prävention seien alarmiert, da die «Puffs» schnell abhängig machen würden. Ausserdem seien die gesundheitlichen Auswirkungen der Einwegzigaretten nur unzureichend erforscht.

Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider votierte im Rat vergeblich gegen ein aus Sicht des Bundesrats verfrühtes Verbot. Als Nächstes muss der Ständerat über ein Verbot für die beliebten «Puff Bars» entscheiden.

SRF 4 News, 03.07.2024, 6:25 Uhr ; 

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