Tony Blair hat sich bereits zum Bericht der britischen Untersuchungskommission zur Irak-Invasion von 2003 geäussert. Darin wird dem früheren britischen Premier unter anderem der Vorwurf eines voreiligen Entscheids gemacht. Die Pläne für die Nachkriegszeit seien zudem «völlig unzureichend» gewesen.
Blair sieht sich durch den Bericht aber entlastet: «Dieser Bericht sollte Vorwürfe der Böswilligkeit, Lügen oder Täuschung endgültig ausräumen», schrieb der frühere Premier der Labour-Partei in einer ersten Stellungnahme.
Die Entscheidung zu dem Militäreinsatz gegen den damaligen irakischen Machthaber Saddam Hussein habe er «in gutem Glauben» und mit der Überzeugung getroffen, im «besten Interesse des Landes» zu handeln. «Ich werde für alle Fehler die volle Verantwortung übernehmen, ausnahmslos und ohne Ausrede», schrieb er weiter.
Den Entscheid Hussein zu stürzen, hält der ehemalige Premierminister jedoch nach wie vor für richtig. «Die Welt ist eine bessere ohne Saddam Hussein», sagte Blair vor den Medien. Trotz allen Schwierigkeiten gebe es heute im Irak eine gewählte und international anerkannte Regierung, die den Terrorismus bekämpfe. Gerade mit Blick zurück auf den arabischen Frühling von 2011 sei es wichtig, dass Hussein nicht mehr an der Macht sei. Blair glaubt, dass der Irak sich ansonsten ähnlich wie Syrien entwickelt hätte.
Dem Bericht zufolge hatte Blair bereits 2002 dem damaligen US-Präsident George W. Bush Unterstützung unter allen Umständen zugesichert. Bereits 2004 urteilte ein britischer Bericht, dass Blair seinerseits die «Beweise» der Geheimdienste im Parlament aufbauschte.