Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Donald Trump hat den Bau einer Grenzmauer zu Mexiko angeordnet.
- Der Republikaner unterzeichnete heute in Washington ein entsprechendes Dekret.
- Durch den Grenzwall sollen illegale Einwanderung und Drogenhandel eingedämmt werden.
- Die USA werden für den Bau der Mauer finanziell aufkommen – doch Donald Trump versicherte, dass Mexiko die Kosten zu einem späteren Zeitpunkt zurückbezahlen wird.
Für die Umsetzung von Trumps markantestem Wahlkampfversprechen veranschlagen Experten Kosten in Höhe von bis zu 40 Milliarden US-Dollar. Die Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten ist rund 3200 Kilometer lang. Ein Teil davon ist aber bereits mit Grenzzäunen und Sperranlagen gesichert.
Experten halten den Bau der Mauer deshalb für Geldverschwendung. In Gebirgsregionen und Wüsten entfalte sie praktisch keine Wirkung – und gerade dort sei sie besonders schwierig und nur unter erheblichen Kosten zu errichten.
Trump will Mexiko zahlen lassen
Trump erklärte im US-Sender ABC, er wolle mit den Planungen sofort und mit dem Bau so schnell wie möglich beginnen, vermutlich innerhalb von Monaten. Mexiko werde für die Kosten zu einem späteren Zeitpunkt aufkommen müssen – und zwar «zu 100 Prozent». Mexikos Regierung hat wiederholt betont, das Land werde keine Zahlungen für den Mauerbau leisten.
Angesichts der fortschreitenden Pläne der Trump-Administration, die Mauer entlang der mexikanischen Grenze zu bauen, gerät der mexikanische Staatschef Enrique Enrique Peña Nieto unter Druck: «Ich glaube, Peña sollte seinen Besuch in Washington absagen», sagte der ehemalige mexikanische Aussenminister Jorge Castañeda im Radiosender Fórmula.
Mexikanische Politiker fordern Absage des Gipfeltreffens
Mit dieser Meinung steht er nicht allein – im Gegenteil: Der einflussreiche Linkspolitiker Cuauhtémoc Cárdenas sagte: «Ich finde, das Mindeste in dieser Situation wäre, den Besuch in den USA abzusagen und eine würdevolle Position für Mexiko zu suchen.»
Und die frühere First Lady und mögliche Präsidentschaftskandidatin Margarita Zavala schrieb auf Twitter: «Die Ankündigung der Mauer vor dem Besuch von Peña Nieto ist eine Beleidigung für Mexiko. Man sollte den Besuch überdenken.» Das Treffen zwischen Trump und Nieto ist für kommende Woche geplant.