Die türkische Armee geht seit zwei Tagen gegen Stellungen der Kurdenmiliz YPG im Norden Syriens vor. Ahmet Davutoglu, Ministerpräsident der Türkei, verlangte, die Miliz solle sich aus dem Gebiet zurückziehen, das sie kürzlich erobert habe. Es liegt in einem von Rebellen kontrollierten Korridor, der von Aleppo bis zur türkischen Grenze reicht.
In einem Telefongespräch mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte Davutogolu offenbar, die Sicherheitskräfte seines Landes würden die Angriffe auf Stellungen der Kurdenmiliz fortsetzen. Die USA hatten die Türkei zuvor aufgefordert, ihre Attacken auf syrisches Gebiet einzustellen.
Keine Bodentruppen nach Syrien entsandt
Dass die Türkei Soldaten ins benachbarte Syrien entsandt habe – ein Vorwurf, den das syrische Aussenministerium gegenüber dem UNO-Sicherheitsrat erhoben hatte –, wies der Verteidigungsminister Ismet Yilmaz zurück. «Das ist nicht wahr», sagte er laut der Nachrichtenagentur Anadolu. Es gebe auch keine Überlegungen, türkische Soldaten nach Syrien zu schicken.
Die syrische Regierung hatte erklärt, türkische Soldaten seien am Samstag zusammen mit rund 100 bewaffneten Kämpfern in Syrien eingedrungen. Aufgabe ihres Konvois mit zwölf Kleintransportern sei die Versorgung von Aufständischen in Damaskus gewesen.