Mutmassliche Kämpfer der islamistischen Boko-Haram-Miliz haben im Nordosten Nigerias offenbar mehr als 100 Frauen und Kinder entführt. 35 Menschen seien bei dem Überfall am Sonntag in der Ortschaft Gumskiri getötet worden, verlautete erst heute aus Sicherheitskreisen.
Die abgelegenen Regionen Nigerias sind mit mobiler Kommunikationstechnologie nicht erreichbar. Daher dauert es oft Tage, bis Nachrichten nach aussen gelangen. Eine Bewohnerin des Dorfes berichtete, die Kämpfer hätten die Menschen zusammengetrieben und mehr als 30 erschossen. Die Frauen und Kinder seien anschliessend auf offenen Lastwagen weggefahren worden. Sie selbst sei nicht Zeugin der Aktion gewesen, habe aber ihre Familie kurz danach besucht.
Über 100 Boko-Haram-Kämpfer getötet
Bei einem ähnlichen Überfall im April hatten Milizionäre der Boko Haram mehr als 200 Mädchen aus einer Schule in der benachbarten Ortschaft Chibok an der Grenze zu Kamerun entführt. Durch den bewaffneten Kampf der Miliz für einen islamistischen Staat sind in den vergangenen fünf Jahren Tausende Menschen getötet und Hunderte entführt worden.
116 Kämpfer der Boko Haram wurden nach Angaben des kamerunischen Verteidigungsministeriums am Mittwoch bei Kämpfen im äussersten Norden des Landes getötet. Die Armee habe einen Angriff auf einen Armeestützpunkt zurückgeschlagen, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mit.