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Brexit: Der Tag danach in Grossbritannien
Aus Tagesschau vom 25.06.2016.
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International Über drei Millionen Briten wollen nochmals an die Urne

Bereits seit Mai werden in Grossbritannien Unterschriften gesammelt, um die Hürden für den Brexit zu erhöhen. Bis am Sonntag unterzeichneten mehr als drei Millionen Menschen die Petition. Bereits 100'000 Unterschriften reichen, damit das Parlament eine Debatte «in Betracht ziehen» muss.

52 Prozent für den Brexit – ist das zu wenig? Zwei Millionen Briten wollen angesichts des ihrer Meinung nach knappen Ergebnisses beim EU-Referendum noch einmal abstimmen. Eine offizielle Petition an das Parlament in London knackte am Samstag die Millionen-Marke, am Sonntag dann die 3-Millionen-Marke.

Einfache Mehrheit soll nicht ausreichen

Sie fordern, dass es ein neues Referendum geben solle, wenn die Wahlbeteiligung unter 75 Prozent liegt oder weniger als 60 Prozent der Wähler für oder gegen den Brexit stimmen. Online ist sie bereits seit Ende Mai. Nachdem am Freitag deutlich wurde, wie gespalten das Land in der EU-Frage ist, schoss die Zahl der Unterstützer in die Höhe.

Beim Referendum lag neben der Zustimmung zum Brexit auch die Wahlbeteiligung mit gut 72 Prozent unter dem von der Petition geforderten Minimum. Das britische Parlament muss nun eine Debatte über die Petition «in Betracht ziehen».

Auch viele Londoner wollen in der EU bleiben

Wie die Schotten haben auch die Londoner mehrheitlich für den Verbleib in der Europäischen Union gestimmt. Und genauso wie in Schottland fordern nun viele Menschen in der Hauptstadt, den britischen EU-Austritt nicht mitzumachen.

Bürgermeister Sadiq, wären Sie nicht lieber Präsident Sadiq? Machen Sie es wahr!
Autor: Onlinepetition Declare London independant

In einer Onlinepetition verlangen mehr als 120'000 Briten die Unabhängigkeit Londons. «London ist eine internationale Stadt, und wir wollen im Herzen Europas bleiben», heisst es auf dem Portal change.org. «Diese Petition fordert Bürgermeister Sadiq Khan auf, die Unabhängigkeit Londons zu erklären und sich für eine Mitgliedschaft in der EU zu bewerben.»

Freilich wissen auch die Unterzeichner, dass ihr Anliegen – wohl anders als jenes der Schotten – mehr Träumerei denn realistische Option ist.

Referendum nicht bindend – Parlament soll es kippen

Ein britischer Labour-Abgeordneter hat das Parlament aufgerufen, das EU-Referendum zu kippen. Das Ergebnis des Referendums sei nicht bindend, das Parlament solle es mit einem Votum ausser Kraft setzen, forderte der Abgeordnete David Lammy. «Wir können diesen Wahnsinn durch eine Abstimmung im Parlament stoppen und diesen Alptraum beenden», zitierte ihn die britische Newsagentur PA.

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