Russland hat umgehend auf die angekündigten US-Aufrüstungspläne in Osteuropa reagiert. Der Nato-Botschafter Alexander Gruschko kündigte Gegenmassnahmen an: «Wir sind keine untätigen Beobachter, wir ergreifen regelmässig militärische Massnahmen, die wir für notwendig erachten, um diese verstärkte Präsenz auszugleichen, die durch nichts gerechtfertigt ist», sagte er dem TV-Sender Rossija-24.
Die USA hatten zuvor bekanntgegeben, eine komplette Panzerbrigade an die Ostflanke der Nato zu verlegen. Laut einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums reagiert Amerika damit auf die Sorgen europäischer Alliierter angesichts der russischen Aggression.
Das europäische Kommando Eucom erklärte, die Verlegung der Kampfbrigade solle im Februar 2017 beginnen und Ende Jahr beendet sein. Dann haben die USA drei Brigaden in Europa. Die geplante Verstärkung umfasst 4200 Soldaten, 250 Panzer, ausserdem Haubitzen, Kampffahrzeuge und 1700 zusätzliche Fahrzeuge.
Russland hat die USA bereits mehrmals davor gewarnt, dauerhaft Kampftruppen an der russischen Grenze zu stationieren. Dies sei ein Verstoss gegen die Nato-Russland-Grundakte, die 1997 unterzeichnet wurde.
Mehr Militärausgaben für Europa
US-Präsident Barack Obama hatte im Januar höhere Verteidigungsausgaben für Europa angekündigt. Europäische Verbündete der USA fordern seit längerem eine stärkere Truppenpräsenz der Vereinigten Staaten.
Die Brigade soll rotierend zu Übungszwecken in verschiedenen Ländern eingesetzt werden. Das Pentagon machte über die exakten Orte keine Angaben. Infrage kommen als direkte Nachbarn Russlands die baltischen Staaten und Polen, ausserdem Rumänien und Bulgarien.
Moderne Waffen stationieren
«Es wird das modernste Gerät sein, das die Armee anzubieten hat», heisst es in der Mitteilung aus Washington. Man werde in Europa modernere Truppen der USA und «bessere Fähigkeiten» sehen.