Stephen alias Steve Bannon ist der neue Chef-Stratege im Weissen Haus. Zuvor leitete der 62-Jährige seit August Trumps Wahlkampagne und verhalf ihm zum Sieg.
Was steckt hinter Breitbart News?
Bannon hat einen Harvard-Abschluss und begann seine Karriere als Investmentbanker bei Goldman Sachs. Dann wechselte er in die Unterhaltungsindustrie und verdiente als Produzent der Fernsehserie «Seinfeld» ein Vermögen.
Bannon steht hinter «Breitbart», einer rechtskonservativen Nachrichtenseite. Die Plattform gilt mittlerweile als wichtigstes Sprachrohr der sogenannten «Alt-Right», der «alternativen Rechten», wie Bannon sie nennt. Diese Bewegung will die «weisse Identität» bewahren und gilt als rassistisch und frauenfeindlich. So ist «Breitbart» spezialisiert auf reisserische, beleidigende Titel wie: «Verhütung macht Frauen unattraktiv und verrückt.» Zudem bezeichnete es einen amerikanischen Kolumnisten als «abtrünnigen Juden».
Ermittlungen wegen häuslicher Gewalt
Steve Bannon provoziert jedoch nicht nur mit seiner Nachrichtenseite. 1996 wurde gegen ihn wegen häuslicher Gewalt gegen seine Ex-Frau Louise Piccard ermittelt, er wurde jedoch nicht verurteilt, weil sie vor Gericht nicht erschien. Zudem sei Bannon öfters durch antisemitische Sprüche aufgefallen, als er seiner Frau zufolge seine Töchter nicht an eine kalifornische Elite-Schule schicken wollte, weil es ihm gegen den Strich ging, dass seine «Mädchen mit Juden zur Schule gehen». Bannons Sprecherin dementierte dieses Gerücht.
Trumps neuer Chef-Stratege macht aus seinem Hehl gegen das Establishment kein Geheimnis. Damit scheint er den typischen Trump-Wähler, einen wütenden, rechten Weissen, nur zu gut zu verkörpern.
Reince Priebus neuer Stabschef
Der Job des Stabschefs geht indes an Reince Priebus, den Parteivorsitzenden der Republikaner. Der 44-jährige erfahrene Politiker wird somit ab dem 20. Januar 2017 nach Trump der zweitwichtigste Mann im Weissen Haus sein. Er wird künftig den Mitarbeiterstab des Präsidenten leiten und entscheiden, wer Zugang zu ihm bekommt. Laut Trump sollen Priebus und Bannon gleichgestellt werden.
In einem Statement sagt Bannon: «Ich möchte dem gewählten Präsidenten Trump für die Gelegenheit danken, mit Reince zu arbeiten.» Die beiden hätten bereits während der Wahlkampagne eine erfolgreiche Zusammenarbeit gepflegt, die sie nun weiterführen wollen, um gemeinsam Trumps Ziele zu erreichen.
Der designierte Präsident Trump nennt seine neuen Mitarbeiter in einer offiziellen Erklärung «höchst qualifizierte Führungspersonen». Die beiden würden ihn fortan dabei unterstützen, Amerika wieder grossartig zu machen.
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Bild 1 von 10. Er hat seinen Posten sicher: Mike Pence, der Gouverneur von Indiana, wird als Vizepräsident ins Weisse Haus einziehen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 10. Neuer Aussenminister könnte der Rechtskonservative Newt Gingrich werden. Er ist früherer Sprecher des Repräsentantenhauses und gilt als glühender Unterstützer Trumps. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 10. Auch der Name von Senator Bob Corker fällt für den Posten des Aussenminister. Er ist derzeit Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Senat. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 10. Angeblich denkt Donald Trump auch darüber nach, John Bolton als neuen Aussenminister zu ernennen. Bolton ist ehemaliger UNO-Botschafter der USA. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 10. Als Stabschef im Weissen Haus wird der Name Reince Priebus genannt, Parteivorsitzender der Republikaner. Nach anfänglichem Zögern schlug er sich voll auf die Seite Trumps. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 10. Als Verteidigungsminister wird Ex-Geheimdienst-Chef Michael Flynn gehandelt. Er ist aber nicht der einzige Kandidat für diesen Posten. Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 10. Auch Senator Jeff Sessions aus Alabama wird als möglicher Verteidigungsminister gehandelt. Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 10. Chris Christie, aktuell Governeur von New Jersey, wird als Justizminister und Generalbundesanwalt gehandelt. Zeitweise war er auch als Vizepräsident im Gespräch. Seit dem Skandal um eine Autobahnbrücke («Bridgegate») gilt er jedoch als politisch angeschlagen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 9 von 10. Weil Chris Christie politisch umstritten ist, ist Rudy Giuliani ein heisser Kandidat für den Posten als Justizminister. Der frühere Bürgermeister von New York setzte sich für Trump besonders ein. Bildquelle: Reuters.
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Bild 10 von 10. Steven Mnuchin könnte der neue Finanzminister werden. Der frühere Goldman-Sachs-Banker verwaltete Trumps Wahlkampfkasse. Bildquelle: Getty Images.