Die USA haben damit begonnen, die kurdischen Kämpfer im Nordirak mit Waffen und Munition zu beliefern. In Zusammenarbeit mit der Regierung in Bagdad würden den Kurden «sehr schnell dringend benötigte Waffen» geliefert, sagte eine Sprecherin des US-Aussenministeriums dem Fernsehsender CNN.
«Jesiden fühlen sich von allen verraten»
Was die Waffenlieferungen an die kurdischen Kämpfer nützen, ist fraglich. SRF-Korrespondent Pascal Weber betont, dass diese Hilfe für viele Jesiden viel zu spät kommt – es starben bereits Hunderte.
«Zweitens ist das keine langfristige Lösung», so Weber. Die Jesiden würden sich von allen Seiten verraten fühlen. Gleiches gelte für die verfolgten Christen in der Region. «Das ist eine ganz gefährliche Entwicklung. Wenn sich die Volksgruppen oder Religionsgemeinschaften nicht mehr aufeinander verlassen können, dann führt dies unweigerlich zum Zerfall.»
Kurden wollen selber Krieg führen
Die Kurden hatten zuvor um Hilfe im Kampf gegen die vorrückenden Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gebeten.
«Wir bitten unsere Freunde, uns zu unterstützen und die notwendigen Waffen zur Verfügung zu stellen, um diese terroristischen Gruppen zu besiegen», zitierte das kurdische Nachrichtenportal Rudaw den Kurdenpräsidenten Massud Barsani.
Zugleich betonte er, dass die Verbündeten nicht für die Kurden kämpfen müssten. «Wir werden unseren eigenen Krieg führen.»
Die USA haben in der vergangenen Woche bereits mit Luftangriffen gegen die IS-Kämpfer begonnen.