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Kartenausschnitt mit eingezeichneten Gebieten IS und Kurden.
Legende: Die USA haben ihre Luftangriffe nahe der irakischen Stadt Erbil begonnen. SRF

International USA setzten Luftschläge im Irak fort

Das US-Militär setzt seine Luftangriffe gegen die Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) im Norden des Irak fort. Wann der Einsatz endet, ist offen.

Amerikanische Kampfdrohnen hätten am Freitagnachmittag in der Nähe der Stadt Erbil eine mit einem Mörser bewaffnete IS-Einheit attackiert und die «Terroristen» getötet, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. In Erbil befindet sich ein Generalkonsulat der USA, ausserdem halten sich US-Militärberater in der Stadt auf.

Etwa eine Stunde später hätten vier F-18-Kampfflugzeuge einen aus sieben Fahrzeugen bestehenden Konvoi sowie eine weitere Mörser-Stellung der Islamisten mit lasergesteuerten Bomben angegriffen.

Die USA flogen erstmals seit Beginn der Gräueltaten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Luftangriffe gegen die Extremisten. «Wie der Präsident klargemacht hat, wird das Militär der Vereinigten Staaten weiterhin direkte Massnahmen gegen IS ergreifen, wenn sie unser Personal und unsere Einrichtungen bedrohen», teilte das Pentagon mit. Das Militär habe «grünes Licht», um auch bei einer Bedrohung der Flüchtlinge weitere Angriffe zu starten, berichtete CNN.

Hilfsgüter abgeworfen

Zudem warf das US-Militär erneut Hilfsgüter für zehntausende Flüchtlinge ab, die von sunnitischen Extremisten bedroht werden. Die Lebensmittel und das Wasser seien für die Vertriebenen im Sindschar-Gebirge bestimmt gewesen, teilte das Verteidigungsministerium in der Nacht auf Samstag mit. Dutzende von ihnen sollen an Hunger und Durst gestorben sein.

Hilfe von anderer Seite erhielten auch die kurdischen Peshmerga-Kämpfer im Norden des Landes. Im Kampf gegen sunnitische Extremisten wurden sie von der irakischen Regierung mit Munition versorgt. In einer beispiellosen Aktion sei eine Frachtmaschine mit Munition für Kleinfeuerwaffen nach Erbil in die halbautonome Kurdenregion gebracht worden.

Hunderttausende auf der Flucht

US-Präsident Barack Obama hatte die Luftschläge zum Schutz amerikanischer Militärs und bedrohter Minderheiten im Nordirak genehmigt. In einer Ansprache im Weissen Haus kündigte er am Donnerstagabend zugleich einen Hilfseinsatz für die Flüchtlinge im Nordirak an. Seit der Eroberung der nordirakischen Stadt Mossul durch die IS-Milizen im Juni sind Hunderttausende Menschen auf der Flucht.

Zugleich verstärkten kurdische und irakische Einheiten ihre Angriffe auf die Dschihadisten. Zehntausende Angehörige der jesidischen und der christlichen Minderheiten versuchten weiter, sich vor den äusserst brutalen Extremisten in Sicherheit zu bringen. Die UNO bereitete einen humanitären Korridor für die Hilfsbedürftigen vor.

Fluggesellschaften meiden Luftraum

Nach Angaben der kurdischen Nachrichtenseite «Rudaw» waren rund 50‘000 Jesiden nach ihrer Flucht vor den Dschihadisten tagelang in dem Gebirge eingeschlossen. Mindestens 70 Menschen seien an Unterversorgung gestorben. Viele würden sich inzwischen von Blättern ernähren, berichten Augenzeugen. Einem Bericht des kurdischen Nachrichtenportals «Basnews» zufolge konnten kurdische Soldaten inzwischen eine grosse Zahl der Flüchtlinge in Sicherheit bringen.

Auch die irakische Luftwaffe verstärkte laut Medienberichten ihre Angriffe auf IS-Stellungen. Bereits in der Nacht seien bei Luftschlägen 130 Dschihadisten in der Region von Mossul getötet worden, berichtete «Basnews». Die unabhängige irakische Nachrichtenseite «Sumaria News» meldete, dass mehr als 105 IS-Kämpfer bei einem Angriff auf die Stadt Sindschar getötet oder verletzt worden seien.

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