Das US-Verteidigungsministerium will sich in Irak und Syrien künftig auf «Ramadi, Raqqa and raids» konzentrieren. Das heisst: Ramadi in Irak und Rakka in Syrien, beides Hochburgen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), werden verstärkt bombardiert.
Und zum Stichwort «raids» (Angriffe) sagte US-Verteidigungsminister Ashton Carter in einem Hearing vor einem Senatsausschuss: «Wir werden Partner bei Angriffen auf den IS unterstützen, mit Luftangriffen oder auch durch direkte Aktionen auf dem Boden.»
Carter verwies auf die Befreiung von 70 Geiseln des IS letzte Woche. Dabei kam ein US-Soldat ums Leben. Die Befreiungsaktion wurde von kurdischen Einheiten durchgeführt, unterstützt von US-Militärs. Solche Einsätze sollen gemäss Carter häufiger werden.
Lokale Kampftruppen unterstützen
Damit signalisiert das Verteidigungsministerium, dass die über 3500 amerikanischen Militärberater, die in Irak und Syrien im Einsatz stehen, vermehrt ihre Basen verlassen und lokale Kampftruppen unterstützen werden.
Linda Robinson, Militärexpertin beim Thinktank Rand Foundation, findet das sinnvoll. Die bisherige Strategie gegen den IS sei wenig erfolgreich gewesen. «Um etwas zu bewirken, müssen die US-Militärberater besser verteilt sein und näher an die Front gehen.»
In den Kriegssumpf rutschen?
US-Präsident Barack Obama muss diese Strategieänderung noch bewilligen. Diese Entscheidung wird bald erwartet. Die Entwicklungen bestätigen derweil Kritiker in ihrer Furcht, die USA könnten immer tiefer in den Kriegssumpf hineinrutschen.