Bei einem Raketenangriff der syrischen Armee auf ein von Rebellen kontrolliertes Wohnviertel im Zentrum Aleppos sind 18 Zivilisten ums Leben gekommen. Mindestens 50 Menschen seien verletzt, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Zahlreiche Häuser seien zerstört oder beschädigt worden. Bilder von Aktivisten im Internet zeigten Gebäude in Trümmern. Die oppositionelle Nachrichtenseite Siraj Press warf dem syrischen Regime vor, es habe Wohnhäuser von Zivilisten beschossen.
Raketen auch auf belagerte Dörfer
Aleppo im Norden Syriens ist die zweitgrösste Stadt des Landes. Armee und Anhänger der Regierung kontrollieren den Westen der Metropole, Regimegegner den Osten.
Täglich kommt es zu Kämpfen zwischen beiden Seiten. Ein Bündnis islamistischer Rebellengruppen hatte Anfang Juli eine Offensive auf Viertel unter Regierungskontrolle begonnen, ohne dass sie grössere Geländegewinne erzielen konnte.
Laut der Beobachtungsstelle feuerten Rebellen unterdessen hunderte Granaten und Raketen auf zwei belagerte Dörfer ab, die unter den letzten Aussenposten der Regierung in der nordwestlichen Provinz Idlib sind.
Kampf Sunniten gegen Schiiten
Mindestens sieben Menschen seien dabei in Fuaa und Kafraja seit Montag getötet und dutzende weitere verletzt worden, erklärte die oppositionsnahe Organisation in Grossbritannien. Sie bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Ärzten und Aktivisten in Syrien. Für Medien sind ihre Angaben meist nicht zu überprüfen.
Die beiden schiitischen Dörfer in der Provinz Idlib werden von Regierungstruppen und der libanesischen Hisbollah-Miliz gegen ein Rebellenbündnis verteidigt, dem auch die Dschihadistengruppe Al-Nusra-Front angehört. Wie andere sunnitische Extremistengruppen betrachtet der syrische Al-Kaida-Ableger Schiiten als Ungläubige.