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Vier Männer in Schutzanzügen überqueren eine Strasse. Im Hintergrund mehrere Zuschauer.
Legende: In Kürze sollen sich in Sierra Leone Fachleute auf den Weg machen, um die Wohnhäuser nach Ebola-Kranken zu durchsuchen. Keystone/Archivbild

International Von Haus zu Haus auf der Suche nach Ebola-Kranken

In Sierra Leone hat die Regierung eine dreitägige Ausgangssperre angekündigt. Während diesen drei Tagen sollen Fachleute mögliche verborgene Ebola-Patienten suchen, die «von Angehörigen versteckt» wurden. Das Vorgehen stösst auf Kritik.

In Sierra Leone wurde für die Zeit vom 19. bis zum 21. September eine Ausgangssperre angeordnet. Dies teilte ein Regierungssprecher mit. Die Ausgangssperre soll dazu führen, dass sich ausser den Befugten niemand mehr mit Fahrzeugen oder zu Fuss fortbewegt. Die Behörden wollen die Gelegenheit nutzen, Patienten in geeignete Behandlungszentren zu bringen.

Harsche Kritik von Ärzte ohne Grenzen

Von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) kam deutliche Kritik an der Idee. Es bedürfe Helfer mit viel Erfahrung, um bei einem solchen Tür-zu-Tür-Screening Menschen mit Ebola-Symptomen auszumachen, hiess es in einer Stellungnahme der Organisation.

«Entscheidend aber ist: Selbst wenn potenzielle Patienten ausgemacht sind, wird es nicht genug Ebola-Zentren geben, die sich um sie kümmern könnten.» Ohne Platz zur Untersuchung und Behandlung von Verdachtsfällen habe das ganze Vorhaben keinen Sinn.

Die Erfahrung habe zudem gezeigt, dass Quarantänemassnahmen und Ausgangssperren bei der Eindämmung von Ebola nicht helfen, hiess es weiter. Sie führten zu mehr Misstrauen der Menschen untereinander und gegenüber dem Gesundheitswesen. In der Folge würden erkrankte Familienmitglieder eher versteckt und die Epidemie so noch stärker beschleunigt.

Obama spricht sich für grössere Anstrengungen aus

Ein Ende der Ebola-Krise ist nicht in Sicht. US-Präsident Barack Obama kündigte deshalb an, US-Soldaten als Ebola-Helfer in die betroffenen westafrikanischen Länder zu entsenden. Die USA müssten mehr gegen die Epidemie in Westafrika tun, damit sie nicht zu einer weltweiten Gesundheitskrise werde, sagte Obama.

Ein Übergreifen auf die Vereinigten Staaten sei auf kürzere Sicht zwar unwahrscheinlich. Aber wenn die USA und andere Länder nicht rasch mehr Hilfen etwa in Form von Ausrüstung oder Personal leisteten, könne sich das ändern.

Neue Arznei für Ebola-Kranken

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Ein mit Ebola infizierter Patient in den USA wird derzeit mit einem experimentellen Mittel behandelt. Um welche Arznei es sich handelt, ist unklar – es ist jedoch nicht «ZMapp», mit dem zuvor zwei US-Bürger behandelt worden waren. Dem 51-jährigen Patienten, der in Liberia als Arzt arbeitete, geht es laut Ärzten seit der Behandlung leicht besser.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind allein in den drei am schwersten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone inzwischen mindestens 2097 Menschen an Ebola gestorben (Stand: 5. September). Die WHO und auch MSF gehen davon aus, dass die Ebola-Epidemie noch mehrere Monate lang dauern kann.

Impfstoff erfolgreich an Affen getestet

Derweil haben Wissenschaftler einen neuen Impfstoff erfolgreich getestet – vorerst an Affen. Wie die Forscher in der Zeitschrift «Nature Medicine» berichteten, habe das Mittel den Primaten «kurzfristig einen vollkommenen Schutz und langfristig einen teilweisen» beschert.

Den Autoren der Studie zufolge ist es das erste Mal, dass es gelungen ist, einen dauerhaften Impfschutz gegen Ebola vorzuführen. Sollte der Impfstoff zugelassen werden, könnte er den Menschen in den betroffenen Ländern helfen, schrieben sie.

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