Das Wichtigste in Kürze:
- In Chile wüten verheerende Waldbrände. Das betroffene Gebiet entspricht schon der Fläche des Kantons Zürich. 85 Brände sind noch aktiv
- Die Ursache ist noch unklar. Brandstiftung kann nicht ausgeschlossen werden.
Die Waldbrände in Chile breiten sich immer weiter aus. Inzwischen haben die Flammen mit 161'000 Hektar zerstörtem Wald- und Wiesenland bereits eine Fläche fast so gross wie jene des Kantons Zürich erfasst.
Präsidentin Michelle Bachelet reiste in die am stärksten betroffene Region O'Higgins, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Nach Angaben der nationalen Forstbehörde Conaf werden aktuell noch 85 Brände bekämpft, von denen sich 34 weiter unkontrolliert ausbreiten.
Brandursache noch unklar
Am schwersten betroffen ist neben O'Higgins auch die Region El Maule. Bachelet überflog in einem Helikopter die Gegend um die Gemeinde Pumanque, in der die Flammen gut 70 Prozent der Fläche zerstört hatten. Etwa 200 Menschen mussten von dort in Sicherheit gebracht werden.
Über die Ursache der Brände gibt es noch immer keine Klarheit, doch wird in Chile bereits hart debattiert. «Wir können Brandstiftung weder ausschliessen noch bestätigen», erklärte Bachelet über Twitter bei ihrem Besuch in Pumanque. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauerten an.
Unterstützung aus Frankreich und Mexiko
Die chilenische Regierung hat inzwischen Unterstützung aus mehreren Ländern erhalten. Französische und mexikanische Experten befinden sich bereits in Chile, um bei der Brandbekämpfung zu helfen. Dazu wird am Mittwoch das grösste Löschflugzeug der Welt erwartet. Der «Löschbomber», eine umgebaute Boeing 747, kann bis zu 73 Tonnen Wasser transportieren.
Sorge bereitet in Chile jedoch die Wettervorhersage der nächsten Tage: Temperaturen bis zu 39 Grad Celsius könnten die Löscharbeiten zusätzlich erschweren.