Das Wichtigste in Kürze
- Die malaysische Polizei sucht nach weiteren Verdächtigen.
- Vier der gesuchten mutmasslichen Drahtzieher des Angriffs stammten aus Nordkorea und hätten Malaysia noch am Tag von Kim Jong Nams Tod verlassen, sagte der stellvertretende Generalinspektor der Polizei.
- Die Verdächtigen seien nicht mit Diplomatenpässen gereist. Die Polizei fahndet nach drei weiteren Verdächtigen. Einer von ihnen soll nordkoreanischer Staatsbürger sein.
Knapp eine Woche nach dem mutmasslichen Giftanschlag auf den älteren Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un verdichten sich die Hinweise, dass die Täter aus seiner Heimat kommen. Doch was ist das Motiv?
In Nordkorea selbst wird das Thema weitgehend verschwiegen, wie so vieles was mit der obersten Führungsriege zu tun hat, sagt Rüdiger Frank. Dennoch könne man davon ausgehen, dass die Nordkoreaner darüber informiert sind, sagt der Professor für Ostasienwissenschaften und Nordkoreakenner.
Motiv unklar
Kim Jong Nam – erstgeborener Sohn des früheren Diktators Kim Jong Il – wurde einst als dessen Nachfolger gehandelt. Er fiel jedoch noch zu Lebzeiten von Kim Jong Il in Ungnade. Mögliche Machtansprüche könnten deshalb hinter dem Mord stecken, spekuliert Frank.
«Es ist genauso denkbar, dass Nordkorea dafür gar nicht zuständig ist», meint Frank.» Macao ist eine ziemlich anrüchige Gegend, wo auch die Triaden tätig sind. Man weiss nicht in welche Geschäfte Nam verwickelt war. Es könnte auch so etwas gewesen sein.»