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Doping-Experte Hajo Seppelt zum IAAF-Entscheid
Aus 10 vor 10 vom 17.06.2016.
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International Werden in Rio nicht nur die russischen Leichtathleten fehlen?

Den russischen Leichtathleten bleibt bei Olympia in Rio nur die Zuschauerrolle. Der gesamte Leichtathletikverband bleibt wegen Dopings weiterhin gesperrt. Doch was ist mit den anderen russischen Sportlern? «10vor10» sprach mit Hajo Seppelt, dem Mann, der die Dopingpraxis Russlands entlarvte.

Seit mehr als einem Jahr wird die Sportwelt – und speziell die Leichtathletik – von einem Doping- und Korruptionsskandal erschüttert. Ins Rollen gebracht hat die ganze Sache der deutsche Journalist Hajo Seppelt vom Westdeutschen Rundfunk (WDR).

Am 3. Dezember 2014 strahlte die ARD die Dokumentation «Geheimsache Doping – Wie Russland seine Sieger macht» aus. Die Erfolge russischer Leichtathleten seien das Ergebnis von Sportbetrug, zum Teil unter Mithilfe des Staates. Dafür gibt es zahlreiche Beweise und Belege, sowie zwei namhafte Kronzeugen.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA legte am 9. November 2015 einen 323-seitigen Bericht vor, der ein Schreckensbild der Doping-Praktiken in der russischen Leichtathletik zeichnet. Am 13. November 2015 suspendierte die IAAF den gesamtrussischen Leichtathletik-Verband WFLA.

Wenig erstaunlich ist deshalb, dass Hajo Seppelt vom IAAF-Entscheid nicht sehr überrascht ist: «Es gibt kollektives, systemisches Doping in Russland in der Leichtathletik, möglicherweise auch in anderen Sportarten. Und es gibt sogar eine Einmischung des Staates. Das sind gravierende Vorwürfe. Diese Vorwürfe haben sich in Teilen bestätigt. Deshalb hatte der Weltleichtathletikverband gar keine andere Chance.»

Fehlen in Rio noch andere russische Sportler?

Welche anderen Sportarten in Russland ebenfalls unter Dopingverdacht stehen, konnte Seppelt nicht sagen. «Das wird sich in vier Wochen zeigen, insofern kann sich die Eskalationsstufe noch erhöhen.»

Seppelt meint die Ungereimtheiten bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi, welche im Mai publik wurden. Der ehemalige Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors, Gregori Rodschenkow, sagte beispielsweise der «New York Times», er habe systematische Manipulationen im russischen Team während der Winterspiele 2014 in Sotschi mitorganisiert. 15 der russischen Medaillengewinner seien gedopt gewesen.

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