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International WHO: Ebola ist ein internationaler Gesundheitsnotfall

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die Ebola-Epidemie in Westafrika als internationalen Gesundheitsnotfall ein. Nun kann die Organisation völkerrechtlich verbindliche Vorschriften in Kraft setzen. Derweil beginnt Liberia damit seine Notstandsgesetze durchzuführen.

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Ebola-Experte: «Keine geheimnisvolle Krankheit»
aus Echo der Zeit vom 08.08.2014. Bild: Keystone
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Die Ebola-Epidemie in Westafrika ist zum internationalen Gesundheitsnotfall erklärt worden. Die Einschätzung wurde in Genf einstimmig von den Viren- und Seuchen-Experten des Notfall-Komitees der Weltgesundheitsorganisation (WHO) getroffen.

Damit kann die Organisation jetzt weltweit Vorschriften zur Eindämmung des Ebola-Ausbruchs erlassen. Möglich sind unter anderem Quarantäne-Massnahmen wie die Schliessung von Grenzen sowie Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr. Bis zur Eindämmung des Virus, sei aber mit einer Verschlechterung der Lage zu rechnen, teilte die WHO mit.

WHO-Generaldirektorin Margaret Chan gab bekannt, dass sie die Empfehlungen des Notfall-Komitees vollständig angenommen hat und damit als weltweit völkerrechtlich verbindliche Gesundheitsvorschriften in Kraft setzt. «Alle Massnahmen sind darauf gerichtet, eine weitere internationale Ausbreitung (von Ebola) zu verhindern», sagte sie.

USA ermöglicht Entwicklung von Ebola-Medikamenten

Derweil hat die US-Behörde für Lebensmittelüberwachung und Arzneimittelzulassungen (FDA) beschlossen das Verbot für Ebola-Medikamente teilweise aufzuheben. Betroffen davon ist das Pharmaunternehmen Tekmira. Sein Medikament wurde bisher erfolgreich an Affen ausprobiert und kann jetzt für den menschlichen Gebrauch getestet werden.

Die USA haben die Familien ihrer Diplomaten in Liberia inzwischen aufgefordert, wegen der Ebola-Epidemie das Land in den kommenden Tagen zu verlassen. Dies sei eine Vorsichtsmassnahme, teilte das US-Aussenministerium mit. Zugleich gab es bekannt, dass die USA zwölf Spezialisten in die Hauptstadt Monrovia schicken, um den liberianischen Behörden bei ihren Bemühungen bei der Eindämmung der Seuche zu helfen.

Armee soll Seuche eindämmen

Liberia versucht nun mit Hilfe der Armee gegen die weitere Ausbreitung der Seuche vorzugehen. Im Kampf gegen Ebola wurden fünf Landkreise unter Quarantäne gestellt. Das berichtete die Zeitung «Front Page Africa» aus Monrovia.

EU stockt Hilfe auf

Im Kampf gegen die Ebola-Epidemie stockt die EU ihre Finanzhilfe um weitere acht Millionen Euro auf. Damit beläuft sich die Unterstützung der EU-Kommission auf insgesamt 11,9 Millionen Euro, wie die Brüsseler Behörde mitteilte. Zudem solle ein zweites mobiles Labor für Gesundheitstests in die Region entsandt werden, wahrscheinlich nach Sierra Leone. Gleichzeitig beruhigten die EU-Behörden die Europäer; das Ausbreitungsrisiko in Europa sei extrem gering. Nur wenige infizierte Menschen würden in die EU einreisen. Zudem seien das Gesundheitssystem und die Vorsorge sehr gut.

Zudem wurden Checkpoints eingerichtet. Soldaten hielten Fahrzeuge an und forderten die Fahrer auf, nicht in Richtung Hauptstadt weiterzufahren, sagten Augenzeugen.

Seit Mittwochabend gilt der Notstand in Liberia. Die Kontrollen seien im Rahmen des dreimonatigen Ausnahmezustandes rechtmässig, erklärte Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf. In einer Ansprache hatte sie angekündigt, dass einige Bürgerrechte unter Umständen eingeschränkt werden könnten. Die Epidemie bedrohe die Gesellschaft, was Sondermassnahmen erfordere.

Immer mehr Fälle auch in Nigeria

Auch Nigeria hat inzwischen den Notstand ausgerufen. Präsident Goodluck Jonathan gab zudem umgerechnet 8,7 Millionen Euro zur Bekämpfung der Seuche frei. Damit sollten unter anderem zusätzliche Isolierstationen, Personal und die Überwachung an den Grenzen finanziert werden, erläuterte ein Sprecher von Jonathan.

Nigeria, das bevölkerungsreichsten Land Afrikas, gab die Zahl der Ebola-Fälle in der Wirtschaftsmetropole Lagos mit sieben an. Zwei davon seien gestorben. Dutzende seien unter Beobachtung. Sie waren mit einem Mann in Kontakt gekommen, der nach seiner Ankunft aus Liberia erkranke.

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