Im April entscheiden die Franzosen, welche beiden Präsidentschaftskandidaten in die Stichwahl gehen. Im Mai wird der neue Staatspräsident Frankreichs gewählt.
Mehrere Kandidaten buhlen um das Amt. Unter ihnen der frühere Wirtschaftsminister Emmanuel Macron. Er gilt als heimlicher Favorit, denn er legt in den Umfragen stetig zu. Welche Vorteile und welche Nachteile hat der Parteilose gegenüber den anderen Kandidaten?
Emmanuel Macron (17-21 Prozent*) im Vergleich zu Marine Le Pen (25-26 Prozent*)
Macrons Vorteile
- Er wirkt frischer, lockerer und wirbt mit Positiv-Botschaften für ein starkes, vernetztes Frankreich.
- Er holt das urbane, weltoffene, multikulturelle, jüngere Publikum besser ab.
- Er kann moderate Linke wie auch liberale Bürgerliche eher ansprechen.
Macrons Nachteile
- Er hat keine griffigen Vorschläge in Migrations- und Sicherheitsfragen.
- Er geniesst bei Kleinverdienern und der Landbevölkerung weniger Vertrauen.
- Er ist nicht verwurzelt in einem Wahlkreis und hat weniger politische Erfahrung.
Emmanuel Macron im Vergleich zu François Fillon (23-25 Prozent)
Macrons Vorteile
- Er wirkt agiler, zugänglicher und kommunikativer als Fillon.
- Er holt das urbane, weltoffene, multikulturelle, jüngere Publikum besser ab.
- Er kann auf seine Erfahrung in der Privatwirtschaft verweisen.
Macrons Nachteile
- Er hat viel weniger politische Erfahrung, ist nicht verwurzelt in einem Wahlkreis.
- Er geniesst beim Kleingewerbe und der wertkonservativen Landbevölkerung weniger Vertrauen.
- Er hat sich bisher kaum zu Migrations- und Sicherheitsthemen geäussert.
Emmanuel Macron im Vergleich zu Manuel Valls (9-10 Prozent)
Macrons Vorteile
- Er wirkt frischer, ungebundener, macht überraschendere Vorschläge als Valls.
- Er ist weniger verstrickt in parteiinterne Grabenkämpfe.
- Er wird weniger mit der durchzogenen Bilanz von François Hollande in Verbindung gebracht.
Macrons Nachteile
- Er hat weniger politische Erfahrung, tappt schneller in ein Fettnäpfchen.
- Seine Vorschläge sind teilweise widersprüchlich.
- Er ist nicht verwurzelt in einem Wahlkreis und hat keine lokalpolitische Erfahrung.
Emmanuell Macron im Vergleich zu Jean-Luc Mélenchon (13-15 Prozent)
Macrons Vorteile
- Er wirkt lockerer, undogmatischer, kompromissbereiter als Mélenchon.
- Er hat mehrheitsfähige Reformvorschläge für die Wirtschaft.
- Er kann eine breitere Wählerschaft ansprechen, bis ins liberale Lager hinein.
Macrons Nachteile
- Er ist verhasst bei den links-aussen Wählern als Totengräber des Kündigungsschutzes.
- Er ist den links-aussen Wählern zu weltoffen, zu europa- und globalisierungsfreundlich.
- Er hat weniger politische Erfahrung und ist nicht verwurzelt in einem Wahlkreis.
Emmanuel Macron im Vergleich zu Benoît Hamon (7 Prozent)
Macrons Vorteile
- Er kann eine breitere Wählerschaft ansprechen, bis ins liberale Lager hinein.
- Er wirkt frischer, ungebundener, macht überraschendere Vorschläge.
- Er hat mehrheitsfähige Reformvorschläge für die Wirtschaft.
Macrons Nachteile
- Er ist verhasst bei stramm-linken Wählern als Totengräber des Kündigungsschutzes.
- Er hat weniger politische Erfahrung, tappt schneller in ein Fettnäpfchen.
- Er ist nicht verwurzelt in einem Wahlkreis und hat keine lokalpolitische Erfahrung.
Emmanuel Macron im Vergleich zu François Bayrou (5 Prozent)
Macrons Vorteile
- Er wirkt jünger, frischer und kreativer als François Bayrou.
- Er holt ein urbanes, weltoffenes, multikulturelles Publikum besser ab.
- Er kann auf seine Erfahrung in der Privatwirtschaft verweisen.
Macrons Nachteile
- Er gilt als Eindringling in der politischen Mitte und wird als verkappter Linker wahrgenommen.
- Er spricht die ältere, ländliche, gewerbliche Wählerschaft weniger an.
- Er hat weniger politische Erfahrung und ist nicht verwurzelt in einem Wahlkreis.
(Sendebezug: 26. Januar 2017, SRF 4 News, 8 Uhr)