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International Zu teuer, zu zeitaufwändig, zu kompliziert?

Seit zwei Jahren herrscht in Syrien ein erbittert Bürgerkrieg. Trotz internationaler Proteste hat das Assad-Regime bislang keine Zugeständnisse gemacht. Und nun die Wende. Damaskus stimmt der Vernichtung des Chemiewaffenarsenals zu. Kann die internationale Staatengemeinschaft Assad trauen?

Sarin, Senfgas und der Kampfstoff VX, diese chemischen Kampfstoffe sollen in rund 50 geheimen Depots in Syrien eingelagert sein. Experten schätzen das Arsenal der verbotenen Kampfstoffe auf mehr als 1000 Tonnen.

Genau kann das niemand quantifizieren, sagen die Chemiewaffenexperten vom «Labor Spiez». Da Syrien die Chemiewaffenkonvention nicht unterzeichnet hat, gibt es keine verlässlichen Zahlen, sagt Informationschef Andreas Bucher.

Video
SRF-Korrespondent Weber zur Glaubhaftigkeit Syriens
Aus 10 vor 10 vom 10.09.2013.
abspielen. Laufzeit 55 Sekunden.

In den kommenden Tagen wollen Russland und Syrien einen Plan zur Übergabe der Chemiewaffen unter internationale Kontrolle präsentieren. Ziel der Abrüstung sei die Vernichtung der chemischen Kampfstoffe.

Grosse Herausforderung

Experten sind aber skeptisch: «Es ist für mich schwer vorstellbar, wie das inmitten eines Bürgerkriegs geschehen soll», sagte der Direktor der Nichtregierungsorganisation Arms Control Association, Daryl Kimball.

«Dies ist eine sehr schwierige Ingenieursaufgabe», sagte Kimball. Ihre Ausführung erfordere die Errichtung von Anlagen, um die Waffen zu zerstören, und die Präsenz von internationalen Inspekteuren, um die Durchführung zu überwachen.

«Das ist nichts, was man unter Gefahr eines Granatenbeschusses machen will», sagte Kimball mit Blick auf die unvermindert anhaltenden Kämpfe zwischen Regierung und Rebellen.

Komplette Offenheit nötig

Als ersten Schritt müsste Syrien der Chemiewaffenkonvention beitreten. Dafür müsste die Regierung in Damaskus ihr Chemiewaffenprogramm komplett offen legen.

Michael Luhan, Sprecher der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW), meinte, Syrien müsste ein komplettes Inventar seines Arsenals «bis auf das Kilo der Stoffe und den Typ der Munition» vorlegen. Für ein Land, das bis vor kurzem noch offiziell bestritt, überhaupt Chemiewaffen zu haben, wäre dies eine radikale Kehrtwende.

Der frühere UNO-Waffeninspektor David Kay glaubt, zur Sicherstellung der syrischen Chemiewaffen müssten zunächst alle Anlagen rund um die Uhr unter Bewachung gestellt werden, «um sicherzugehen, dass niemand sonst hineinkommt».

Teure Zerstörung von Beständen

Die Zerstörung der Bestände würde dann wohl Jahre und 10 Milliarden Dollar kosten. Die USA etwa haben 35 Milliarden Dollar ausgegeben, um in den letzten zwei Jahrzehnten 90 Prozent ihrer Chemiewaffenbestände in speziellen Anlagen zu verbrennen.

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