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US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump mit erhobenen Zeigfingern vor einem Mikrofon.
Legende: Erfolgreicher Unternehmer oder Betrüger? Trump passt die Veröffentlichung der Dokumente aus einer Sammelklage nicht. Keystone

International Zweifel an Trumps Geschäftsgebaren

Als Geschäftsmann hat er Milliarden gemacht, als US-Präsident will er genauso erfolgreich sein: Doch es gibt Zweifel an Donald Trumps Geschäftsmethoden: Ex-Studenten der Trump University klagen wegen Betrugs. Nun hat ein Gericht Dokumente aus der Sammelklage veröffentlicht. Trump reagiert erzürnt.

Ein Gericht in Kalifornien hat die Dokumente aus einer Sammelklage gegen Trump University veröffentlicht. Diese bot Unternehmerkurse an und versprach, die Erfolgsgeheimnisse Donald Trumps zu vermitteln. Ex-Studenten sagen, das Ganze sei ein Betrug gewesen. Sie seien mit falschen Versprechungen dazu gebracht worden, viel Geld für eine wertlose Ausbildung auszugeben.

Nach dem Entscheid eines kalifornischen Richters, die Dokumente zu veröffentlichen, liess Trump eine Tirade gegen ihn los. «Der Richter hasst mich», sagte er und wies darauf hin, dass Präsident Barack Obama ihn ernannt hatte. «Wir glauben, er ist aus Mexiko», sagte Trump mit Verweis auf den spanischen Namen des Richters, der aber aus dem Bundesstaat Indiana stammt.

Unternehmer-Image gerät ins Wanken

Der Prozess rund um die Trump University stört den Präsidentschaftskandidaten, denn er wirft ein schiefes Licht auf das Image, das er im Wahlkampf propagiert: Trump, der erfolgreiche Unternehmer, der für die einfachen Leute kämpft.

In den Gerichtsdokumenten berichten frühere Studenten von wertlosen Kursen. Die Ausbildner hätten sie unter Druck gesetzt, stets mehr Geld für weitere Kurse auszugeben. Einer der Ausbildner packt aus: Er berichtet, dass er gescholten wurde, weil er ein Ehepaar, das finanziell am Kämpfen war, nicht überzeugte, 35'000 Dollar für einen Kurs über Immobilien-Investitionen auszugeben.

Hintergrund zu den US-Wahlen

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«Es war ein betrügerisches System, das darauf ausgerichtet war, ältere und ungebildete Leute auszunehmen», gab der Ausbildner zu Protokoll. Interne Dokumente zeigen, dass die Lehrpersonen angewiesen wurden, Studenten dazu aufzufordern, sich zu verschulden, um die Trump University zu besuchen.

Gerichtsentscheid wohl erst nach Wahl

Trump gründete seine Universität 2004. Sie war Teil seiner Strategie, mit seiner Marke anstatt mit Immobilien Geld zu verdienen. In einem Werbe-Video versprach er Erfolg und erklärte, dass von ihm handverlesene Ausbildner die Kurse leiten würden. Inzwischen hat er selber zugegeben, dass das nicht stimmte.

Die Online-Uni musste den Betrieb dicht machen, nachdem ehemalige Studenten in Kalifornien Klagen eingereicht hatten. 2013 klagte auch der New Yorker Generalstaatsanwalt und Demokrat Eric Schneidermann gegen die Trump University, weil sie ohne Lizenz operierte. Er sagte dem TV-Sender MSNBC, diese Universität sei ein sehr zynischer Versuch gewesen, von der Not der Menschen zu profitieren.

Der Gerichtsfall verfolgt Trump schon seit Beginn seines Präsidentschaftswahlkampfes. Er sagt, er werde ihn gewinnen, deshalb verzichte er auf eine aussergerichtliche Einigung. Zugute kommt ihm, dass der Fall Trump University wohl erst nach der Wahl im November entschieden wird.

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