Seit dem 3. Juli 2013 sitzt der erste freigewählte Präsident Ägyptens in Untersuchungshaft. Gegen Mursi läuft bereits ein Strafverfahren wegen der angeblichen Tötung von Demonstranten. Nun muss er sich am 28. Januar noch wegen eines Gefängnisausbruchs vor Gericht verantworten.
Mursi und weitere Mitglieder der Führungsriege der Muslimbruderschaft waren Ende Januar 2011 aus dem Gefängnis von Wadi Natrun geflohen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen und Dutzenden weiteren Islamisten aus dem Ausland vor, die Ausbrüche organisiert zu haben. Neben dem ehemaligen Präsidenten sind noch 130 weitere Personen angeklagt. Darunter sind laut der Staatsanwaltschaft Mitglieder der palästinensischen Hamas und der libanesischen Hisbollah.
Drittes Verfahren noch ohne Termin
Kämpfer der Muslimbruderschaft, der Hamas und der Hisbollah und Dschihadisten griffen demnach kurz nach Beginn des Aufstands gegen den damaligen Präsidenten Hosni Mubarak Polizeistationen und Gefängnisse an. Dabei seien mehrere Polizisten getötet und tausende Gefangene befreit worden.
Die Justiz bereitet auch noch ein drittes Verfahren gegen den Ex-Präsidenten vor. Dabei wirft ihm die Staatsanwaltschaft Terrorismus und Spionage vor. Der Termin steht noch aus.