Bashar ist ein Flüchtlingskind aus Syrien. Nach dem Einschlag einer Fliegerbombe hat er sein linkes Bein verloren. SRF-Nahostkorrespondent Pascal Weber hat Bashar nach dem Unfall immer wieder begleitet.
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, dass Bashar dank Spenden, unter anderen auch von Schweizer «10vor10»-Zuschauern, eine Prothese angesetzt bekommt.
Die Familie von Bashar ist nach ihrer Flucht im Flüchtlingslager Shatila in Beirut untergekommen. Sein Onkel trägt Bashar aus der engen Wohnung: «Endlich geht es wieder ins Spital», sagt er. Bis anhin drehte sich Bashars Leben nur um eines: Er will wieder gehen lernen.
14 Millionen Menschen auf der Flucht
Bashar war schon einmal in der Rehabilitations-Klinik. Doch ein komplizierter Bruch in seinem an sich «gesunden» Bein zwang ihn zu einer weiteren Operation. Weil die Familie kein Geld für diese Operation hatte, musste Bashar die Klinik von einem Moment auf den anderen wieder verlassen.
Unter anderem dank Hilfe aus der Schweiz brachte Bashar jetzt das Geld zusammen und darf zurück in die Klinik. Hier soll er jetzt nach der erfolgreichen Operation endlich wieder laufen lernen.
Fast 14 Millionen Menschen aus Syrien und dem Irak sind auf der Flucht – die meisten von ihnen sind Kinder. «Die meisten dieser Kinder haben den Krieg direkt erlebt. Sie haben Bomben fallen gesehen, Schiessereien erlebt. Viele Kinder haben einen Elternteil verloren», erklärt Minou Hexboor von der gemeinnützigen Organisation «War Child». Es drohe eine «verlorene Generation». Das Hilfswerk versucht den Kindern wieder etwas Halt im Leben zu geben.
Die ersten Schritte seit zwei Jahren
«Ganze Gesellschaften wurden entwurzelt. Millionen sind innerhalb und ausserhalb Syriens und Iraks auf der Flucht», sagt Hexboor weiter. Aber genau diese Leute und vor allem genau diese Kinder müssten irgendwann diese Länder wieder aufbauen. «Das ist eine enorme Herausforderung», betont Hexboor.
Für Bashar ist inzwischen der Moment gekommen, wo er seine ersten Schritte machen soll – die ersten seit zwei Jahren. Das Härteste sei, dass er etwas tue, was er seit zwei Jahren nicht mehr gemacht habe, meint Bashar. «Die Ärzte müssen mir erst wieder beibringen, zu gehen.»