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Ein Passagier blickt über die Reling des festgefrorenen, russischen Forschungsschiffs.
Legende: Was bleibt, ist die Rechnung. Und 22 Besatzungsmitglieder, die auf dem Schiff ausharren. Keystone

Panorama Hoher Preis für misslungene Antarktis-Expedition

Neun Tage sassen sie im Packeis fest, bis sie mit Hilfe eines Helikopters evakuiert wurden. Für die Teilnehmer einer Antarktis-Expedition ist die dramatische Schiffsreise damit beendet. Nun kämpfen Wissenschaftler darum, die Gründe für die wortwörtlich festgefahrene Situation zu erklären.

Lange Heimfahrt

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Die geretteten Teilnehmer der Antarktis-Expedition sind noch mindestens zwei Wochen unterwegs. Die «Aurora Australis», die sie nach der Evakuierung an Bord nahm, muss erst noch Material bei einer Forschungsstation abliefern, ehe sie zurückfährt. «Wir erwarten sie nicht vor Mitte Januar zurück in Hobart», so der Rettungsdienstleiter.

Die 52 Passagiere des russischen Schiffs «Akademik Shokalskiy», das vor neun Tagen in der Antarktis steckenblieb, sind mit einem chinesischen Helikopter evakuiert worden. 22 Mitglieder der Mannschaft warten darauf, dass das Eis das Schiff wieder frei gibt.

Vor allem konservative australische Medien versuchen nun, die Expedition ins Lächerliche zu ziehen. Es sei ironisch, dass eine Expedition im Eis stecken bleibe, die zum Ziel hatte, Beweise für die Erwärmung der Erdoberfläche zu finden, schrieben Klimawandel-Skeptiker auf australischen Webseiten.

Auch die konservative Tageszeitung «The Australian» konnte es nicht lassen, gegen Expeditionsleiter Chris Turney zu zündeln. Er ist Klimaforscher und wollte Eisveränderungen in der Antarktis dokumentieren.

Premier Abbot ist ein Klimawandel-Skeptiker

Skepsis gegenüber dem Problem Klimawandel ist weit verbreitet in Australien. Sogar Premierminister Tony Abbott ist ein erklärter Kritiker der Klimawissenschaften.

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So nützt es wenig, wenn Experten darauf hinwiesen, dass das Schicksal des festgefrorenen Schiffs nichts mit Klimawandel zu tun habe, sondern eine Folge des notorisch unberechenbaren Wetters sei. Starke Winde hätten Eis gegen das Schiff gestossen und es buchstäblich eingebunkert.

Während man über Sinn oder Unsinn dieser Expedition durchaus streiten kann, bleibt eines unumstösslich: Die beträchtlichen Kosten für die Rettung der Passagiere.

Saftige Rechnung wegen Umweg

Die gescheiterten Versuche von drei Eisbrechern, zur «Akademik Shokalskiy» vorzudringen, dürften mehrere Millionen Franken gekostet haben. Auch das Versorgungsschiff «Aurora Australis» hatte seine Fahrt unterbrechen müssen, um zu Hilfe zu eilen – so schreiben es die Gesetze auf hoher See vor.

Die Aufwendungen für Such- und Rettungsaktionen in diesem Gebiet werden in der Regel zwar von der australischen Seesicherheitsbehörde getragen. Das dürfte die Besitzer der herbeigeeilten Schiffe aber nicht davon abhalten, der «Akademik Shokalskiy» noch eine saftige Rechnung zu schicken.

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