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Panorama «Pokémon Go ist eine Gelddruckmaschine»

Wenn Sie auf eine Gruppe bunt zusammengewürftelter Menschen stossen, die alle gebannt auf ihr Handy starren, dann ist der Grund dafür wohl Pokémon Go. Seit rund einer Woche bricht das Handyspiel rund um den Globus alle Rekorde.

SRF News: Von den USA über Australien bis in die Schweiz ist das Pokémon-Fieber ausgebrochen. Was genau wird da gespielt?

Autor: Guido Berger

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Guido Berger leitet die SRF Digital-Redaktion. Auf Twitter ist er hier: @guidoberger

Guido Berger: Das Motto der Pokémon-Serie ist «Catch'em all», also «fange sie alle». Das gilt auch für das Spiel Pokémon Go, nämlich möglichst viele dieser Pokémon einzufangen. Der Unterschied zu früheren Spielen ist, dass man dazu nach draussen gehen und sich physisch bewegen muss. Man schaut dabei auf eine Karte auf dem Smartphone, die anzeigt, wenn ein Pokémon in der Nähe ist. Dann kann man es mit einem wärmer-kälter-System aufspüren und einfangen. Zudem gibt es über die ganze Stadt verteilt sogenannte Arenen. In die kann ich eines meiner Pokémon stellen, um zum Beispiel den Bundesplatz zu verteidigen, oder um ein gegnerisches Pokémon, das da schon steht, zu bekämpfen und den Platz zu erobern. Es sind also zwei Elemente: Möglichst viele Pokémon sammeln und diese gegeneinander kämpfen lassen. Dazu muss man sich an bestimmte Orte bewegen.

Das Spiel ist in der Schweiz noch nicht offiziell erhältlich. Warum dieser Hype?

Pokémon ist eine unglaublich beliebte Serie. Seit Mitte der 90-er-Jahre wurden über 200 Millionen Games verkauft. Wer damals als Kind zum ersten Mal in Kontakt kam mit Pokémon ist jetzt etwa um die 30 Jahre alt und wird von einer richtigen Nostalgiewelle überrollt. Ich glaube, viele haben sich damals schon gewünscht, dass man die kleinen Pokémon nicht nur auf dem Gameboy finden kann, sondern auch im Wald, im Garten oder in der Stadt. Früher lebten Pokémon ausschliesslich in der Spielkonsole. Jetzt leben sie in unserer Welt um uns herum. Das ist eine sehr starke Fantasie und für viele wohl die Erfüllung eines Kindheitstraums.

Audio
Kleine Monster jagen mit dem Smartphone
aus Rendez-vous vom 14.07.2016. Bild: Samuel Burri, SRF
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 10 Sekunden.

Hinter dem Spiel stehen unter anderem Google und Nintendo. Verdienen die sich jetzt eine goldene Nase?

Allerdings. Es gibt Schätzungen, dass mit Pokémon Go jetzt schon 20 Millionen Dollar Umsatz gemacht wurde. Jeden Tag kommen 1,5 Millionen dazu. Das Spiel ist eigentlich gratis, aber man kann im Spiel selbst Gegenstände kaufen – zum Beispiel einen grösseren Rucksack, damit man mehr Pokémon mit sich herumtragen kann. Bald wird wohl noch hinzukommen, dass man die Orte, auf die sich die Spieler hinbewegen, versponsern kann. Insgesamt ist Pokémon Go also schon jetzt eine Gelddruckmaschine.

Das Gespräch führte Brigitte Kramer.

Suva warnt vor Stolperfallen

Die Suva freut sich zwar, dass Gamer dank des neuen Smartphone-Spiels Pokémon Go an der frischen Luft sind und Kilometer um Kilometer zu Fuss abspulen. Der Unfallversicherer warnt aber vor Stolperfallen auf der Pokémon-Jagd. «Ein kleiner Stolperer kann grosse Folgen haben», teilte die Suva mit. Wer vom Pokémon-Fieber infiziert sei, solle vorsichtig gehen. Besonders riskant sei das Treppensteigen. Die Suva rät: «Blick weg vom Handy auf die Stufen.» Um ein vorzeitiges Spielende zu verhindern, empfiehlt die Suva weiter, die Pokémons am Tag und nicht am Abend zu jagen. Die Pokémon-Jagd habe aber auch viele positive Aspekte. Die Gamer sind an der frischen Luft und bewegen sich. «Das bringt aber nichts, wenn die Pokémon-Jagd im Spital endet», heisst es in der Mitteilung.

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