Die stellenweise starken Niederschläge vom Samstagabend haben in der Gemeinde Köniz (BE) ein Todesopfer gefordert.
In einem kleinen Bach in Thörishaus, das teilweise zur Gemeinde Köniz gehört, wurde am späten Abend eine 82-jährige Frau tot aufgefunden.
Mehrere Personen evakuiert
Die genauen Umstände des Todesfalls werden nun untersucht, wie die Regionale Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland und die Kantonspolizei mitteilten.
Im Gebiet der Ortschaften Niederscherli, Thörishaus und Gasel kam es laut dem Könizer Gemeindepräsidenten Ueli Studer zu heftigen Niederschlägen. Mehrere Personen mussten bei Grabenmühle evakuiert werden, eine davon mit einem Helikopter. Mehrere Bäche traten über die Ufer. Einzelne Hänge kamen ins Rutschen.
200 Feuerwehrleute aus mehreren Gemeinden standen im Einsatz. Zur Unterstützung und Ablösung der Feuerwehr wurden zusätzlich Angehörige des Zivilschutzes aufgeboten.
In der Stadt Bern wurde das Mattequartier in der Nacht auf Sonntag trotz hohem Wasserstand der Aare nicht überschwemmt. An gewissen Stellen schwappte der Fluss leicht über die Uferwege.
Stromausfall in Luzern
Auch im Kanton Freiburg standen zahlreiche Feuerwehrleute im Einsatz. Die Kantonspolizei zählte am Samstagabend 22 Wassereinbrüche in Gebäude. Bei Alterswil und Cerniat kam es zu Erdrutschen, in den Bezirken Sense, Greyerz und Veveyse traten Bäche über die Ufer.
In Luzern hat die linke Stadthälfte am frühen Sonntagmorgen während eineinhalb Stunden ohne Strom auskommen müssen. Grund war ein Kabelschaden am Unterwerk Steghof. Die genaue Ursache der Störung muss noch untersucht werden – ob sie mit dem Unwetter zu tun hat, ist unklar.
Überflutete Keller im Kanton Zürich
Heftige Niederschläge gab es auch im Kanton Zürich. Zahlreiche Keller und Gebäude standen unter Wasser. Die Feuerwehr musste über 100 Mal ausrücken, wie ein Sprecher von Schutz & Rettung Zürich sagte. Betroffen waren vor allem die Regionen um Winterthur und Uster. Neben Kellern und Gebäuden standen auch Unterführungen und Strassen unter Wasser. In Bertschikon bei Winterthur ereignet sich ein kleiner Erdrutsch. Verletzt wurde niemand.
Noch keine Entspannung
Zwischen Samstagmittag und Sonntagmorgen gingen am Moléson rund 85 Millimeter Regen nieder. Ergiebig Regen gab es erneut in Plaffeien mit knapp 30 Millimeter Regen, in Thun mit 39 Millimetern und in Eggiwil mit 35 Millimetern.
Weil Böden, Bäche und Flüsse bereits gesättigt oder voll sind, brauchte es nicht viel, bis das Wasser über Strassen und in Keller läuft.
Am Sonntag setzt sich das wechselhafte Wetter fort. Ab und zu scheint die Sonne, dann gibt es wieder dunkle Wolken und stellenweise Regenschauer und Gewitter, wie SRF Meteo berichtet. Die Höchstwerte liegen im Norden bei 22, im Süden bei 25 Grad.