Verflixte Quer- und Längsstreifen
Die Beziehungen zwischen den Niederlanden und der Türkei sind angespannt, seit am Samstag dem türkischen Aussenminister Mevlut Cavusoglu die Landung in Rotterdam untersagt wurde. In der türkischen Stadt Samsun haben Anhänger von Präsident Recep Tayyip Erdogan ihrem Ärger darüber Luft gemacht und eine niederländische Flagge verbrannt – zumindest glaubten sie das. In Wirklichkeit handelte es sich dabei aber um eine französische Fahne.
Zumindest die Farben stimmen
Doch nicht nur beim gemeinen Volk kommt es zu Verwechslungen mit der französischen Flagge. Bei einem Besuch von Frankreichs Präsidenten François Hollande in der deutschen Stadt Stralsund flatterte eine französische Flagge am Ratshaus – oder eben nicht. Benutzt wurde auch hier fälschlicherweise die niederländische Fahne, und das erst noch seitenverkehrt. Angeblich nahm Hollande den Fauxpax mit Humor.
Weisst du wieviel Sternlein stehen....
Auf hoher politischer Ebene finden sich weitere Peinlichkeiten in Sachen Flaggen. So wurde während einer Pressekonferenz von US-Vize Mike Pence und EU-Ratspräsident Donald Tusk im Hintergrund die US-Flagge gezeigt. Doch eine Kleinigkeit stimmte bei «Stars and Stripes» nicht. Statt 50 zeigte die Fahne 51 Sterne. Das zusätzliche Sternchen ist laut dem Europäischen Rat einem «menschlichen Versagen» zu verdanken.
Wen wollen die USA nun unterstützen?
«Unter Donald Trump wird die Welt erfahren, dass die USA auf Israels Seite stehen», verlautete US-Vizepräsident Mike Pence über seinen Twitter-Account. So weit, so gut – und auch nicht unerwartet. Zur visuellen Betonung des klaren Statements fügte Pence für beide Länder die Flaggen hinzu. Dumm nur, dass er für Israel die Flagge von Nicaragua verwendete. Als Follower den US-Vize auf seinen Fehler hinwiesen, entfernte Pence den Tweet kommentarlos.
Ein weisses Kreuz muss reichen
Gelassenheit bewiesen hat der damlige Schweizer Bundespräsident Didier Burkhalter, als er die Ukraine 2014 in Funktion als OSZE-Vorsitzender besuchte. Bei einem Treffen mit dem ukrainischen Premier Arseni Jazenjuk erstrahlte im Hintergrund eine Flagge mit weissem Kreuz auf rotem Hintergrund. Doch leider nicht die schweizerische. Burkhalter wurde irrtümlich mit der dänischen Flagge für seinen Besuch geehrt.
Rot-Schwarz-Gold...oder andersrum
Auch grossen Medienhäusern passiert schon mal ein Flaggen-Lapsus. Peinlich nur, wenn es dabei um die eigene Landesflagge geht. In einer Ausgabe der «Tagesthemen» in der ARD war eine falsche Deutschland-Fahne zu sehen. Zwar stimmen die Farben – deren Anordnung ist aber ziemlich offensichtlich falsch.
Wie der Name, so die Flagge – zum Verwechseln ähnlich
Bei der Euro 2016 konnte Slowenien zwar nicht mit dabei sein, doch dank der britischen BBC war zumindest die Flagge des Landes mit von der Partie. Bei der Übertragung des Spiels zwischen Russland und der Slowakei blendete der TV-Sender während der gesamten Spielzeit die slowenische statt der slowakischen Fahne ein. Den Sieg gesichert hat sich die Slowakei dennoch.
Man finde den Fehler
Während die Flaggen von Slowenien und Slowakei in Tat und Wahrheit zum Verwechseln ähnlich aussehen, wird das Argument hier schon etwas schwieriger. Der deutsche TV-Sender ZDF zeigte bei der Euro 2016 statt der Schweizer Flagge jene der Slowakei. Macht nichts – den Sieg haben wir dennoch geholt.
St. Moritz zeigt sich kreativ
Fehler passieren jedoch auch hierzulande. Entgegen dem Wappenschutzgesetz waren bei den Siegerehrungen der Ski-WM in St. Moritz rechteckige Schweizer Flaggen zu sehen. Optisch sah das Modell neben den anderen Landesfahnen zwar einheitlich aus. Doch die eigentliche Schweizer Flagge sollte quadratisch sein. Die Organisatoren haben eingeräumt, nichts von dem neuen Wappenschutzgesetz gewusst zu haben. Zudem wollte man die Schweizer Flagge neben den anderen nicht «mickrig» aussehen lassen. Mit der Begründung rückt der Irrtum fast schon wieder in ein besseres Licht.