Jasmin Staiblin war auf Anfang 2013 von ABB Schweiz zu Alpiq gewechselt. Nun erhält sie eine Gesamtvergütung von 1,8 Millionen Franken, heisst es im Geschäftsbericht des Stromkonzerns.
Mit der zwei Monate später angenommenen Volksinitiative «gegen die Abzockerei» soll es unter anderem «keine Vergütung im Voraus» mehr geben. Gemäss der darauf basierenden «Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV)» bleiben Antrittsprämien - als Entschädigung für Ansprüche gegenüber dem bisherigen Arbeitgeber - aber erlaubt.
Staiblin bezog vergangenes Jahr ein Fixgehalt von 0,7 Millionen Franken, einen Bonus von 0,9 Millionen, Sachleistungen (Auto und Übriges) von 33'000 Franken und Vorsorgeleistungen (berufliche Vorsorge, Unfall) von 162'800 Franken. Zusätzlich ist eine Spesenpauschale von 30'000 Franken aufgeführt.
Weniger Geld als der Vorgänger
Der frühere Konzernchef Giovanni Leonardi hatte noch etwas mehr verdient: Im letzten vollen Amtsjahr 2010 waren es 2,0 Millionen Franken und 2011 - der Abgang erfolgte per 29. September - 1,96 Millionen Franken. Die Vergütungen an die Geschäftsleitung beliefen sich 2013 auf total 6,1 Millionen Franken nach 3,7 Millionen Franken im Vorjahr.
Alpiq läuft es nicht rund
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Die Differenz sei einerseits darauf zurückzuführen, dass die Funktion des CEO 2012 vom Verwaltungsratspräsidenten ad interim ohne Vergütung ausgeübt wurde, schreibt Alpiq. Andererseits erhielt der pensionierte Finanzchef Kurt Baumgartner eine «gesetzlich geschuldete Abgangsentschädigung».
VR-Präsident Hans Schweickardt ist mit einem 100-Prozent-Pensum fest angestellt. Er bezog eine fixe Vergütung, Spesen und Vorsorgeleistungen von total 1,19 Millionen Franken nach 1,16 Millionen Franken im Vorjahr.
Alpiq mit Verlusten in den letzten Jahren
Operativ befindet sich das Unternehmen im Umbruch: Nach Milliardenverlusten in den Jahren 2011 und 2012 wies Alpiq für das vergangene Jahr einen von Umbau-Sonderfaktoren geprägten kleinen Gewinn von 18 Millionen Franken aus.
Trotzdem hält Alpiq in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber Radio SRF fest, dass Jasmin Staiblin «alle vereinbarten Leistungsziele erreicht» habe. Deshalb habe sie auch Anspruch auf den Bonus von 500'000 Franken. 400'000 Franken seien als «Antrittsentschädigung» ausbezahlt worden, um wegfallende Optionen des früheren Arbeitgebers ABB zu kompensieren, so Alpiq weiter.