Es war schon relativ früh klar, dass die bisherigen Regierungsmitglieder keine Mühe haben werden die Wiederwahl zu schaffen. Schon nach den Resultaten aus ersten, kleineren Bezirken zeichnete sich ab, dass Innendirektor Urs Hofmann (SP), Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) und Baudirektor Stephan Attiger (FDP) für weitere vier Jahre gewählt werden.
Markus Dieth hält den CVP-Regierungssitz
Hinter dem Trio der Bisherigen schafft Markus Dieth neu den Sprung in die Regierung. Er verteidigt damit den CVP-Regierungssitz des zurücktretenden Roland Brogli. Der Ammann von Wettingen – der zweitgrössten Aargauer Gemeinde – holte nicht nur in seinem Heimatbezirk Baden viele Stimmen, sondern setzte sich auch in den meisten anderen Bezirken durch.
Zwar lag Dieth den ganzen Tag über in Front, jedoch war ihm SVP-Kandidatin Franziska Roth auf den Fersen. Vor allem in den kleineren, ländlichen Bezirken holte die eher unbekannte SVP-Frau Stimmen, über den ganzen Aargau gesehen verpasste sie das absolute Mehr dann aber deutlich. Roth konnte anscheinend nicht über die SVP-Grenzen hinweg überzeugen. Die Zweifel ob ihrer fehlenden politischen Erfahrung konnte sie im Wahlkampf nicht ausräumen.
Kampf um letzten Sitz im zweiten Wahlgang
Mit politischer Erfahrung zu punkten vermochte hingegen SP-Kandiatin Yvonne Feri. Die Gemeinderätin aus Wettingen hat zwar mit der SP im Gegensatz zur SVP eine deutlich kleinere Parteibasis im Rücken, dennoch klassierte sich Feri am Schluss nur gut 400 Stimmen hinter Franziska Roth. Feri bringt als Gemeinde- und Nationalrätin, sowie als ehemalige Gemeinde- und Kantonsparlamentarierin viel Erfahrung auf allen politischen Ebenen mit. Dennoch verpasste auch sie das absolute Mehr.
Wer die abtretende Grüne Regierungsrätin Susanne Hochuli in der Aargauer Regierung ersetzen wird, entscheidet sich somit erst im zweiten Wahlgang am 27. November.
Grüne und BDP mit Rückstand
Grünen-Kandidat Robert Obrist dürfte es dann schwer haben. Der Agronom aus Schinznach-Dorf klassierte sich auf dem achten Rang, noch hinter der BDP-Kandidatin Maya Bally Frehner. Obrist hat aber mit rund 15'000 Stimmen Abstand auf den fünften Platz schon einen beträchtlichen Rückstand.
BDP-Kandidatin Maya Bally erzielte einen Achtungserfolg und dürfte für die BDP am Wahlsonntag ein Hoffungsschimmer sein. Während die Partei bei den Parlamentswahlen stark einbüsste, konnte sich Regierungskandidatin Bally auf dem siebten Platz einreihen. Alle übrigen Kandidaturen blieben chancenlos.