Im Juni machte die Meldung Schlagzeilen, dass die Axpo zusammen mit Partnern den Zuschlag erhalten hat für die Trans Adriatic Pipeline (TAP). Über diese Leitung soll Gas aus Aserbaidschan nach Europa transportiert werden. Die Axpo würde mit dem Gas unter anderem ihre Gaskraftwerke in Italien betreiben.
Für die Axpo ist die TAP ein strategisches Projekt, in das sie viel Geld investieren will. Zuerst war die Rede von 200 Millionen Franken. Dieses Engagement gab in der Politik zu reden, schliesslich ist die Axpo nicht irgendein Energiekonzern, sondern einer im Besitz der öffentlichen Hand. Unter anderem ist der Kanton Aargau Hauptaktionär. Regierungsrat Stephan Attiger ist von Amtes wegen im Verwaltungsrat der Axpo.
Die SP des Kantons Aargau stellte der Regierung über einen Vorstoss im Grossen Rat mehrere Fragen. Die SP bezweifelt, dass das Projekt wirtschaftlich sein könne. Und sie fragt sich auch, ob es ökologisch vertretbar sei. An Kritik war auch zu hören, es sei nicht das Kerngeschäft der Axpo, Transportleitungen zu erstellen. Sie solle sich darauf konzentrieren, Strom zu produzieren.
Axpo kann Gewinne erwarten
Die Regierung sagt nun, die wirtschaftliche Beurteilung sei Sache des Konzernleitung. Aber auch der Verwaltungsrat habe das Projekt beurteilt und er komme zum Schluss, dass die Axpo ab 2019 mit dem Gas aus Aserbaidschan einen zweistelligen Millionenbetrag verdienen könne.
Auch für die Versorgungssicherheit der Schweiz sei das TAP-Projekt wichtig, schreibt die Regierung. Sie ist der Ansicht, dass das finanzielle Engagement für die Axpo tragbar sei. Die Axpo sagt dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF, es gehe nur noch um 40 Millionen Euro, sie habe ihren Anteil an den Investitionen bereits reduziert.