Zum Inhalt springen

Aargau Solothurn «Banga-Tradition» bestimmt Wahlagenda in Grenchen

Seit Jahren gibt es in Grenchen nur eine Person, die sich als Stadtpräsident wählen lassen will: Boris Banga. Sogar die Wahl-Termine wurden auf diese «Tradition» ausgerichtet. Dass Banga nun plötzlich Konkurrenz hat, führte deshalb zu einem Missgeschick.

Dieses Missgeschick dürfte an der nächsten Fasnacht in Grenchen ein Thema sein: Aus lauter Gewohnheit wurde der Wahltermin des Stadtpräsidenten und des Vize-Stadtpräsidenten auf den gleichen Tag gelegt. Dies, weil in den letzten 22 Jahren immer nur ein Kandidat für das Amt des Stadtpräsidenten antrat: Boris Banga.

Scheidegger bringt die Tradition ins Wanken

Portrait von Boris Banga.
Legende: Er bestimmte bisher die Wahlagenda in Grenchen: Boris Banga ist seit 22 Jahren Stadtpräsident und einziger Kandidat. Keystone

Aus diesem Grund konnte am gleichen Tag auch der Vize-Präsident gewählt werden. Dieser muss – so will es die Tradition in Grenchen – von einer anderen Partei gestellt werden als der Stadtpräsident. Die Parteien konnten also jeweils schon im Voraus ausmarchen, wer neben Boris Banga das Präsidium führen soll.

Doch in diesem Jahr ist es anders: Mit François Scheidegger tritt ein FDP-Mann mit Boris Banga in den Ring und will ebenfalls Stadtpräsident werden. Und nun müsste eigentlich der Wahltag des Vizepräsidenten an einem späteren Datum stattfinden. «Damit nicht auf einmal zwei FDP-Männer oder zwei SP-Vertreter im Präsidium sitzen», erklärt Grenchens Stadtschreiberin Luzia Meister.

Wahl zum Vize-Präsidenten frühestens im September

Aber daran hatte bis vor Kurzem niemand gedacht. Nun hat die Gemeinderatskommission von Grenchen reagiert, und ein neues Datum festgesetzt. Wird am 9. Juni im ersten Wahlgang ein Kandidat zum Sieger erklärt, kann der Vize-Präsident am 22. September gewählt werden. Gibt es einen zweiten Wahlgang für den Stadtpräsidenten, wird die Wahl des Vize-Präsidenten noch weiter nach hinten verschoben.

So oder so: Es geht auch in diesem Jahr bei den Wahlen in Grenchen alles mit rechten Dingen zu und her. Trotz Bruch mit der «Banga-Tradition».

Meistgelesene Artikel