Das Spritzmittel Streptomycin enthält Antibiotika, der Bund erliess deshalb bereits in den letzten Jahren strenge Regeln für dessen Einsatz. Dieses Jahr hat das Bundesamt für Landwirtschaft den Einsatz komplett verboten. Obstbauern müssten auf alternative, weniger wirksame Mittel ausweichen.
Aargau und Solothurn bisher wenig betroffen
Das Verbot von Streptomycin trifft vor allem die Ostschweiz, jene Region, aus der ein Grossteil des Schweizer Obstes stammt. Dort mussten aufgrund des Feuerbrands ganze Obstplantagen vernichtet werden.
Aargau und Solothurn seien davon bisher verschont geblieben, heisst es bei den Bauernverbänden der beiden Kantone. Deshalb sei man auch nicht konkret betroffen vom Verbot.
Wenn es einen milden Frühling geben würde, das Feuerbrand-Bakterium sich somit gut verbreiten kann und es zu einem «Feuerbrand-Jahr» kommt, dann fehle aber auch den Obstbauern hier mit Streptomycin das letzte Mittel gegen die Krankheit.
Imker hoffen mit Obstbauern
Vom Streptomycin-Einsatz waren in der Ostschweiz auch die Imker betroffen. Sie mussten mehrere Tonnen Honig vernichten, das dieser durch die Antibiotika des Spritzmittels verunreinigt war. Im Honig der Aargauer und Solothurner Imker fanden sich keine Verunreinigungen.
Die Imker hoffen mit den regionalen Obstbauern, dass 2016 kein Feuerbrand-Jahr wird. Mit gesunden Obstbäumen haben ihre Bienen genügen Nahrung. Und bei Feuerbrand dürften sie die Tiere tagelang nicht ins Freie lassen, weil diese sonst die Feuerbrand-Bakterien von befallenen zu gesunden Blüten tragen würden.