Das Wichtigste in Kürze:
- Bisher waren die Tagesstrukturen an Zofinger Schulen ein Testbetrieb, neu sind sie definitiv eingeführt.
- Neu hat Zofingen ein einheitliches Modell, wie die Eltern von der öffentlichen Hand für die externe Kinderbetreuung unterstützt werden. Je nach Einkommen gibt es Betreuungsgutscheine für alle Eltern.
- Bisher erhielten nur jene Eltern Geld, die ihre Kinder in zwei von vier Kindertagesstätten (Kitas) betreuen lassen, da diese eine Leistungsvereinbarung mit der Stadt haben.
- Neu werden 35 Stellenprozente in der Stadtverwaltung geschaffen, um die Familiensituationen/Erwerbstätigkeit der Familien zu überprüfen und die Gutscheine zu vergeben.
- Zudem wurden Nachtragskredite bewilligt, die Neuorganisation kostet total über 170‘000 Franken.
- Das neue Reglement und die neuen Zofinger Richtlinien gelten per August 2017.
Die Zofinger Parlamentarier waren sich am Montag mehrheitlich einig: externe Familienbetreuung, Kitas und Mittagstische zum Beispiel, sind ein Standortfaktor. Auch deswegen ziehen junge Familien in die Aargauer Stadt mit über 11‘000 Einwohnern.
Ich bin ein lebendiges Beispiel, Kinderbetreuung ist ein Standortfaktor.
Neu vergibt die Stadt flächendeckend Betreuungs-Gutscheine, an erwerbstätige Eltern, die diese Gutscheine für Kitas und Tagesstrukturen einsetzten können. Bisher waren nur einzelne Kitas in ein Subventionsmodell eingebunden, weil sie mit der Stadt eine Leistungsvereinbarung haben.
Nun wird das Subventionsgeld fairer auf die Eltern verteilt. Das Ziel: Gleiche Bedingungen für alle und Betreuungsplätze, die bezahlbar sind.
Zofingen hat überdurchschnittlich viele Schüler. Umso wichtiger sei eine einheitliche Subventionierung jener Familien, die ihre Kinder in Kitas oder Tagesstrukturen betreuen lassen, hiess es im Rat immer wieder. Die Stichworte zur Vorlage, die in der Debatte fielen, waren fair, zeitgemäss, überfällig, transparent.
Eine Neuorganisation des bisherigen Finanzierungmodells sei überfällig, hiess es von Seiten SP. Einzig die SVP lehnte die Vorlage ab. Sie sei überladen, und schliesslich seien die Eltern für die Betreuung der Kinder zuständig, sagte die SVP-Fraktion im Rat. Zudem seien die jährlichen Kosten zu hoch. Sie stimmte dann auch gegen die stadträtlichen Anträge.
Länger debattierte der Rat über Details in den neuen Richtlinien und im Reglement. Die FDP wollte gar eine Kompetenzverschiebung weg vom Stadtrat hin zum Einwohnerrat, wenn es um das Festlegen der Reglemente und der Tarife geht. Der Antrag kam im Rat aber nicht durch.
Andere wiederum fokussierten auf Passagen im Reglement, die auf eine Ausbildungspflicht der Kitas pochten oder andere klare Qualitätsrichtlinien forderten.