Fisibach liegt am äussersten Rand im Nordosten des Kantons. In den letzten zehn Jahren ist die Gemeinde um einen Viertel gewachsen auf 460 Einwohner. Die meisten neuen Dorfbewohner seien Zuzüger aus dem Kanton Zürich, sagt Gemeindeammann Marcel Baldinger - er selber ein «Ur-Fisibacher» und überzeuger Zurzibieter und Aargauer.
Diese Neuzuzüger seien es, welche sich nun einen Kantonswechsel wünschten, sagt der Ammann. Das heisst also: Die Zürcher ziehen in den Aargau, fühlen sich aber (noch) nicht als Aargauer und wollen deshalb die Gemeinde kurzerhand ihrem Ursprungskanton zuschlagen? «Ja, so macht das jetzt gerade ein bisschen den Anschein», meint Marcel Baldinger mit einem etwas seufzenden Lächeln.
Leute sind Bülach-orientiert
Er zeigt aber auch ein gewisses Verständnis für diese Fisibacher: «Wir sind hier halt in Richtung Bülach orientiert, sei es bei der Arbeit, beim Ausgang oder auch beim Einkaufen, also wenn wir nicht gleich nach Deutschland gehen».
Nach Bad Zurzach zieht es die Fisibacher hingegen eher selten. Die Idee eines Kantonswechsels macht aus einer praktischen Fisibacher Perspektive deshalb durchaus Sinn.
Zusammenarbeit existiert bereits
Die Bande in den Kanton Zürich ist kürzlich sogar noch enger geworden. Kaiserstuhler und Fisibacher Kinder und Jugendlichen können seit letztem Sommer in zürcherischen Nachbardörfern zur Schule. Zuvor mussten sie jeweils ins viel weiter entfernte Bad Zurzach oder Rekingen reisen.
Dies möchte man künftig auf keinen Fall mehr, sagt Gemeindeammann Marcel Baldinger. Auch deshalb habe die Gemeindeversammlung die Fusion mit den Aargauer Gemeinden westlich von Fisibach abgelehnt.