Sonja Hümbeli ist Leiterin von vier Kindertagesstätten in verschiedenen Aargauer Gemeinden, sie beschäftigt 20 Angestellte. Rund 500 Kinder gehen mehr oder weniger regelmässig in ihre Teddybär-Tagesstätten. Reich wird Hümbeli damit aber nicht. Sie muss nebenbei 70 Prozent als Immobilien-Treuhänderin arbeiten. Und das hat einen Grund.
Schwieriger Wettbewerb
Sonja Hümbeli hat noch einen Nebenjob, weil sie sonst Teddybär-Spielgruppen nicht über Wasser halten kann. Ihre Häuser werden nicht subventioniert. «Um wettbewerbsfähig zu sein, müssen wir dieselben Preise anbieten wie subventionierten Krippen», sagt Hümbeli.
Ihr Personal erhält deshalb beispielsweise keinen 13. Monatslohn. Auch einen Betriebsausflug konnten sich die Krippen im vergangenen Jahr nicht leisten. Doch nicht allen Kindertagesstäten geht es so, andere Häuser können ganz anders geschäften.
Subventionierte haben es einfacher
Im Kinderhaus Simsala in Brugg beispielsweise ist die Situation entspannter. Das Kinderhaus wird von der Stadt Brugg unterstützt. Zwei Drittel der Plätze werden von der Stadt subventioniert.
Diese Plätze sind dann exklusiv für Brugger Kinder reserviert. «Dank der Leistungsvereinbarung mit der Stadt Brugg können wir als Nonprofit-Organisation kostendeckend Arbeiten», sagt Leiterin Nicole Caruso, und bringt damit die Ungleichheit der Krippen im Aargau auf den Punkt.
Krippengesetz bringt Ausgleich
Das nun vom Grossen Rat beschlossene Krippengesetz könnte die Unterschiede zwischen subventionierten und nicht-subventionierten Krippen ausgleichen. «Bisher war der Wettbewerb verzerrt», sagt Sonja Hümbeli.
Sie hofft nun auf einen faireren Wettbewerb, und dass sie künftig nicht mehr so stark um das finanzielle Überleben ihres Unternehmens kämpfen muss.