Er wäre selber nicht nach Eritrea gereist, sagt der Aargauer SVP-Präsident Thomas Burgherr auf Anfrage von Radio SRF. Obwohl die Politiker privat unterwegs seien, würden sie als offizielle Vertreter der Schweiz wahrgenommen, und das sei eine heikle Angelegenheit.
Wenn die Eindrücke der Reise aber richtig ausgewertet würden, dann könne dies schon von Nutzen sein. Er sei gespannt, was die Aargauer Asyldirektorin sage, wenn sie zurück in der Schweiz ist.
Burgherr will Hochuli auch auf ihre Aussage in der «Schweiz am Sonntag» behaften, wonach Eritrea wider Erwarten nicht das Nordkorea Afrikas sei. Er hoffe, dass der Aargau nun in Bundesbern Druck mache und sich weigere, Asylsuchende aus «offensichtlich sicheren» Ländern wie Eritrea aufzunehmen.
Kein Sympathiebonus wegen Reise
Nur wegen der Eritrea-Reise habe Regierungsrätin Susanne Hochuli bei der SVP noch keine Punkte geholt, so Parteipräsident Thomas Burgherr. Dies würde erst geschehen, wenn der Aargau seine Asylpolitik ändern würde. Daran hege er aber grosse Zweifel, so Burgherr.
Die Schweizer Eritrea-Reisegruppe will laut Zeitungsberichten nach ihrer Rückkehr Stellung nehmen und Forderungen zum Umgang mit Asylsuchenden aus dem afrikanischen Land stellen.
Neben Regierungsrätin Susanne Hochuli ist auch die Aargauer SP-Nationalrätin Yvonne Feri mit auf der privaten Eritrea-Reise. Die SVP ist durch den Zuger Nationalrat Thomas Aeschi vertreten.
Kritik an der Reise gibt es von linker Seite. Der Genfer SP-Nationalrat Carlo Sommaruga warnt im «Tages-Aneziger», die Aussage von Hochuli, wonach Eritrea nicht vergleichbar mit Nordkorea sei, werde von Asylgegnern benutzt werden.