Ab dem 19. November wird ein Projekt im Grenchner Parktheater öffentlich aufgelegt, welches so noch nie im Kanton Solothurn projektiert wurde. Sechs Windräder sollen auf dem Grenchenberg gebaut werden. Jedes rund 160 Meter hoch und gegen 400 Tonnen schwer. Kostenpunkt: 35 Millionen Franken.
Für den Bau des Windparks müssen sogar Strassen auf den Grenchenberg ausgebaut oder verstärkt werden, damit die schweren Laster die Rotoren auf den Berg bringen können. Auch Bäume müssen gerodet werden. All das dürfte alleine zehn Prozent der gesamten Kosten ausmachen.
Zwei Drittel der Haushalte und Gewerbebetriebe bedienen
Hinter diesem Vorhaben stehen die Städtischen Werke Grenchen (SWG). Deren Direktor Per Just ist dennoch voll und ganz überzeugt von diesem Projekt: «Damit können wir zwei Drittel aller Haushalte und Gewerbebetrieb in Grenchen mit grünem Strom versorgen, und das mit nur einem Projekt», erzählt er stolz gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn.
Auch die Stadt Grenchen, welche das Mitwirkungsverfahren durchführt, ist Feuer und Flamme für das Projekt. Grenchen sei schliesslich eine Energiestadt, meint Stadtbaumeister Claude Barbey. «Zudem stehen wir vor der Energiewende und es wäre falsch, wenn wir diese Chance verpassen.»
Radaranlage für Vögel und Fledermäuse auf dem Grenchenberg
Gemäss den Berechnung gibt es auf dem Grenchenberg überdurchschnittlich viel Wind. Das bestätigt Urs Seiffert. Er ist der Geschäftsführer der Considerate AG, welche sich um den Bau kümmert. Seiffert erklärt auch, wie man die Tiere auf dem Grenchenberg vor den Rotorblättern schützen will: «Wir werden eine Radaranlage bauen, welche Vögel und Fledermäuse erkennt und die Anlage von alleine abschalten kann», erklärt Seiffert, der zugleich Projektleiter des Windparks ist.
Wenn die öffentliche Auflage vorbei ist, werden die Eingaben gesammelt und gesichtet. Je nach dem wird danach das Projekt angepasst. Wenn alles nach Plan läuft, kommt es im Frühling 2014 zum Einspracheverfahren. Einer, der sich dort melden wird, ist Daniel Flury.
Grenchen wird regelrecht zugepflastert mit Windrädern.
Der ehemalige parteilose Kandidat für's Grenchner Stadtpräsidium ist kein Fan des Windparks. «Der Grenchenberg ist ein Naherholungsgebiet, eines der wenigen unberührten Orte die Grenchen noch hat», erklärt er. Man könne auch Windkraft aus dem Ausland kaufen. Zudem plane der Kanton Bern mit dem Windpark-Projekt «Montoz Pré-Richard» in der Nähe ebenfalls Windräder. «Grenchen wird regelrecht zugepflastert mit Windrädern», befürchtet Flury.
Daniel Flury will das Stimmvolk entscheiden lassen
Er überlegt sich, einen Verein zu gründen um auf diese Weise mobil zu machen gegen den Windpark Grenchenberg. Sein Ziel: Eine Urnenabstimmung zum Projekt. «Alle Grenchner sollen entscheiden können, ob sie die Windräder wollen oder nicht.»
Am 19. November können sich die Grenchner ein erstes Bild vom Windpark machen: Dann findet um 18 Uhr im Parktheater ein Informationsanlass statt.