Die Kinderbetreuungs-Angebote müssen die Gemeinden bis zum Abschluss der Primarschule anbieten. Finanzieren müssen sie das zusammen mit den Eltern. Der Kanton bezahlt nichts. So will es der Gegenvorschlag der Regierung.
Gegenvorschlag Betreuungsstrukturen
Kanton Aargau: Gesetz über die familienergänzende Kinderbetreuung
-
JA
86'764 Stimmen
-
NEIN
77'014 Stimmen
Es war bis 14 Uhr ein Kopf-an-Kopf-Rennen, ob der Gegenvorschlag der Regierung zur Kinderbetreuung durchkommt. Mit total 52.98 Prozent hat er das geschafft. In absoluten Zahlen sind es 86'764 Ja- zu 77'014 Nein-Stimmen. Die Stimmbeteiligung betrug über 42 Prozent. Die Gemeinden müssen bei Bedarf nun Kinderbetreuung anbieten und das auch mitfinanzieren, ohne Hilfe des Kantons.
Neuregelung Betreuungsstrukturen
Kanton Aargau: Volksinitiative «Kinder und Eltern - für familienergänzende Betreuungsstrukturen»
-
JA
41'364 Stimmen
-
NEIN
125'514 Stimmen
Die Initiative des Lehrerverbandes, welche auch Geld vom Kanton wollte, hatte keine Chance. 75 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben die Vorlage abgelehnt. Sie ging ihnen offenbar zu weit. Die Initiative wollte, dass der Kanton die Angebote mitfinanziert und dass es genaue Vorgaben für die Kinderkrippenangebote gibt.
Freude: Regierungsrätin hat lange gekämpft
SRF-Kommentar
Susanne Hochuli freut sich als zuständige Regierungsrätin über das Ja zum Gegenvorschlag und über das Ja zu Kinderbetreuungs-Angeboten. Sie hat lange für eine solche Vorlage gekämpft.
Die Erleichterung sei gross, sagt Hochuli im Interview mit Radio SRF. «Ausschlaggebend war das schlanke Gesetz, das die Gemeinden verpflichtet», aber ihnen auch Freiheiten bei der Umsetzung lässt, ist Hochuli überzeugt.
Weinendes und lachendes Auge beim Lehrerverband
Kathrin Scholl vom Initiativkomitee hat den Ausgang der Abstimmung gemäss eigenen Aussagen so erwartet. Es sei zwar schade, dass die Initiative abgelehnt wurde. Die Strategie sei aber aufgegangen. Dank der Initiative sei der Gegenvorschlag durchgekommen, erklärt Scholl im Interview mit Radio SRF.
«Ich bin überzeugt, ohne Initiative hätte es der Gegenvorschlag nicht geschafft. Wir haben für ein doppeltes Ja gekämpft», sagt Scholl. Das habe sich gelohnt. Deshalb gibt es für sie ein weinendes und ein lachendes Auge.