Zwar seien auch im Kanton Solothurn die Asylunterkünfte derzeit sehr stark ausgelastet, sagt Claudia Hänzi, Leiterin des Amtes für soziale Sicherheit, auf Anfrage. Trotzdem habe man bisher nie an eine Lösung mit Zelten denken müssen: «Bisher können wir alle Leute in den regulären Unterkünften unterbringen.»
Weshalb man im Aargau auf Armeezelte zurückgreift, während im Kanton Solothurn die regulären Unterkünfte ausreichen, dafür gebe es keine einfache Antwort, heisst es in beiden Kantonen. «Der Aargau bekommt als grosser Kanton vom Bund mehr Asylbewerber zugewiesen als kleine Kantone», versucht Balz Bruder, Sprecher des Aargauer Sozialdepartements, zu erklären.
Gemeinden arbeiten mit – oder nicht
Im Kanton Solothurn betont man, dass bei der Unterbringung von Asylbewerbern die Kooperation mit den Gemeinden sehr wichtig ist: «Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir mit den Gemeinden sehr gut zusammenarbeiten», sagt Claudia Hänzi.
Man habe aus diversen Gemeinden freiwillig Angebote erhalten, wo man zusätzliche oder mehr Asylbewerber unterbringen könne. «Durch viele solcher kleinen Unterkünfte in den Gemeinden können wir die Spitze brechen und finden für alle Leute einen Platz», erklärt Hänzi weiter.
Im Aargau scheint das nicht gleich gut zu funktionieren. In den letzten Wochen war auch schon zu hören, dass sich viele Gemeinden von ihren Aufnahmepflichten loskaufen oder sich darum futieren und damit den Kanton vor Probleme stellen.
Auf Anfragen mag man das im Aargau nicht so direkt bestätigen, «Wir arbeiten generell gut mit den Gemeinden zusammen», sagt Balz Bruder. Hin und wieder gebe es aber schon Probleme, die man lösen muss. Und man bekomme derzeit schon mehr Leute vom Bund zugewiesen, als man auf Gemeinden weiterverteilen kann. Auch deshalb sind im Aargau die kantonalen Unterkünfte so überlastet, dass man nun auf Zelte ausweichen muss.