-
Bild 1 von 16. Bruggerberg, Riniken: Der Bunker ist die grösste Sanitätshilfsstelle, die während des Zweiten Weltkrieges im Aargau gebaut worden ist. Hätte es Kämpfe gegeben, wären die verwundeten Soldaten hier gesammelt und notdürftig versorgt worden. Per Seilbahn wären die Männer dann nach Brugg transportiert worden. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 2 von 16. Die Sanitätshilfsstelle ist komplett überwachsen. Es wird viel Aufwand brauchen, um sie herzurichten. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 3 von 16. Titus Bürgi, Leiter der Abteilung Militärhistorische Anlagen des Militär- und Festungsmuseums Full-Reuenthal. Er weiss noch nicht, wie viel Geld der Bund für die Sanitätshilfsstelle auf dem Bruggerberg verlangt. Er rechnet mit um die zwanzigtausend Franken. Was dann aber ins Geld geht, sind die Instandsetzung, die Wiedereinrichtung und der Betrieb. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 4 von 16. Bis vor kurzem war die Sanitätshilfsstelle auf dem Bruggerberg noch eine militärische Anlage. Der Bund brauchte sie als Lagerhalle. Und Jugendliche brauchten Sie als Malfläche für Graffiti. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 5 von 16. Ein leerer Betonklotz mit Trennwänden – so sieht die Sanitätshilfsstelle auf dem Bruggerberg heute aus. Im Gegensatz dazu die Sanitätshilfsstelle auf der Ampfernhöhe. Diese hat der Verein Militär- und Festungsmuseum ebenfalls erworben und schon vor längerer Zeit wieder eingerichtet, wie die nächsten Bilder zeigen ... Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 6 von 16. Der «Operationssaal» der Sanitätshilfsstelle Ampfernhöhe. Geheizt wurde mit einem Holzofen (links). Der Verein Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal hat die gesamte Inneneinrichtung original rekonstruiert. Die Suche nach Original-Objekten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs ist enorm zeitaufwendig. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 7 von 16. Die Verwundeten wären in diesem «Hochregallager» gestapelt worden. Die einzelnen Elemente sind beweglich an Schienen an der Decke aufgehängt und können individuell nach vorn gezogen werden. So hätten die Patienten effizient versorgt werden können. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 8 von 16. Im Aufenthaltsraum der Sanitätshilfsstelle darf General Guisan nicht fehlen. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 9 von 16. Ein Dieselmotor erzeugt den Strom für die Anlage. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 10 von 16. Die Sanitätshilfsstelle auf der Ampfernhöhe im Aargau: Der Verein Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal übernahm sie schon vor etlichen Jahren vom Bund. Damals war es wie die neu übernommene Hilfsstelle auf dem Bruggerberg ein leerer Bunker. Unterdessen ist sie wieder original eingerichtet. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 11 von 16. Sanitätshilfsstelle Ampfernhöhe: So sollte Dach das eines Bunkers aussehen: trocken und gekiest. Auf Bunkern, die nicht unterhalten sind, wachsen Sträucher und Bäume. Deren Wurzeln dringen in den Beton ein und brechen ihn auf. So dringt Wasser in die Anlage ein. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 12 von 16. Alle Objekte sind genau beschriftet. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 13 von 16. Die Geschützstellung Sagel, eine von jetzt 90 militärhistorischen Anlagen im Besitz des Vereins Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal. Sie ist nur wenige Male pro Jahr zugänglich im Rahmen von Führungen. Der Unterhalt ist aber aufwändig. So muss regelmässig das Gras geschnitten werden. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 14 von 16. Artilleriegeschützstand Sagel auf dem Bözberg. Auch diese Anlage hat der Verein Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal komplett restauriert. Aufgabe dieser Stellung: Die ersten Schüsse auf den Feind abfeuern, schauen, wo die Geschosse einschlagen und dann der weiter entfernten Geschützbatterie die genauen Zielkoordinaten übermittlen. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 15 von 16. Artilleriestellung Sagel: Positionsgeschütz 12 cm Krupp 1882. Diese Kanone war schon museumsreif, als sie hier am Bözberg aufgestellt wurde. Mit einem uralten Geschütz gegen die moderne Hitler-Armee antreten im Mittelland und die modernen Teile der Armee im Réduit einbunkern? Eine Strategie mit vielen Fragezeichen. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
-
Bild 16 von 16. Der Museumsverein legt Wert auf Details. Die Artilleriestellung sieht aus, wie wenn sie noch gestern bemannt gewesen wäre. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
Die Armee schrumpft, sie will nur noch moderne Anlagen. Deshalb trennt sie sich von Objekten, die sie nicht mehr braucht. Allein im Aargau sind auf der aktuellen Liste der ausrangierten Anlagen 500 Objekte verzeichnet.
Es sind in der Regel verbunkerte Anlagen. Führungsunterstände, Beobachtungstände für Artilleristen, Geschützstellungen, Maschinengewehrnester oder auch einfach nur Schutzbauten für Infanteristen.
Zwischen 1995 und 2013 machte das Verteidigungsdepartement schon einmal eine Ausmusterungsrunde. Damals übernahm das Festungs- und Militärmuseum Full-Reuenthal schon 60 Objekte.
Strategischer Raum Bözberg
Es sind alles Anlagen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges. Sie liegen zwischen der Rheingrenze, dem Unteren Aaretal und dem Bözberg. Es ist ein strategisch wichtiger Raum. Denn wenn Hitler die Schweiz angegriffen hätte, dann wäre er auf dieser Achse vorgestossen.
Nun übernimmt das Museum von der neuen Liste des Bundes noch einmal 30 militärhistorisch wichtige Anlagen. Der Bestand vergrössert sich damit auf einen Schlag um die Hälfte.
Jetzt können wir die kompletten Stellungen zeigen. Das ist einzigartig.
Besonders angetan ist Titus Bürgi von einem riesigen Bunker auf dem Bruggerberg in Riniken. Es handelt sich dabei um die grösste Sanitätshilfsstelle, die während des Zweiten Weltkriegs im Aargau gebaut worden ist.
In dieser Hilfsstelle wären die Verwundeten gesammelt und notdürftig verarztet worden. Jene, die Überlebenschancen gehabt hätten, wären dann mit einer Seilbahn vom Bruggerberg nach Brugg verlegt worden.
Das grosse und teure Puzzle
Heute ist der Bunker leer. Die Armee hat schon vor Jahren die gesamte Inneneinrichtung entfernt. Seither wurde die Anlage als Lagerraum genutzt. Auf dem Dach wachsen Sträucher und Bäume. Die Eingangstür ist verrostet, die Aussenmauern vermoost und versprayt.
Das Militär- und Festungsmuseum will die Anlage instandsetzen und so weit wie möglich wieder original einrichten. Dazu ist ein immenser Aufwand nötig. Die Inneneinrichtung muss Stück für Stück wieder zusammengesucht werden. Was nicht auffindbar ist, wird zum Teil nachgebaut.
Das ist nur möglich, weil die militärhistorischen Anlagen von Freiwilligen betreut werden. Sie leisten Tausende von Arbeitsstunden gratis. Ihre Motivation laut Titus Bürgi: «Sie wollen der Nachwelt etwas Originales erhalten. Diese Bunker waren ja immer geheim. Jetzt kann man reinschauen und herausfinden, was unsere Väter und Grossväter gemacht haben.»