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Sportstätten in Aarau Nach dem Stadion-Streit ist vor dem Stadion-Streit

Aarau und seine Sportstätten scheinen eine ewige Leidensgeschichte zu sein. Der Kunsteisbahn droht nun ein ähnliches Übel, wie es das Aarauer Fussballstadionprojekt jahrelang erleiden musste. Und am Anfang des neuen Ungemachs steht ein ärgerlicher kleiner Behördenfehler.

Vereine zittern

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Für die Vereine gibt das Missgeschick der Aarauer Behörden Anlass zur Sorge. Der Eishockeyvereine Argovia Stars, der aus dem EHC Aarau und Wettingen gegründet wurde, nutzt die Halle auch. Solche Betriebszeiten seien für die Sportvereine verheerend, heisst es beim Verein auf Anfrage von SRF.

Während das Projekt eines neuen Fussballstadions für 10'000 Zuschauer in der Nähe des Aarauer Bahnhofs mittlerweile über keine juristischen Steine mehr stolpern kann, spielt sich um die für 20,7 Millionen Franken vollständig sanierte Eishalle eine Posse ab. Der Betrieb steht sinnigerweise im Brügglifeld unmittelbar neben dem alten Fussballstadion.

Malheur bei Öffnungszeiten

Nun scheint es, dass in dem im letzten November feierlich wiedereröffneten Eiszentrum künftig fast alles gemacht werden darf – einfach nicht zu üblichen Zeiten Eishockeyspielen und Eiskunstlaufen.

Den Fehler, der zum Schlamassel führte, hatten die Aarauer Behörden begangen. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, beantragte die Stadt in der Baubewilligung nur die Öffnungszeiten für den öffentlichen Eislauf als Betriebszeit, für das hobbymässige Schlittschuhlaufen also.

Das ist ein blöder Fehler. Wir hoffen auf eine Einigung mit den Anwohnern.
Autor: Hanspeter Hilfiker Stadtrat Aarau

Dabei vergass sie die organisierten Vereine, zum Beispiel die aus dem EHC Aarau hervorgegangenen Argovia Stars aus der 1. Eishockeyliga. Ein unnötiger Fehler, den länger niemand bemerkte, erklärt der Aarauer Stadtrat Hanspeter Hilfiker gegenüber SRF. Man habe dann zwar reagiert und ein neues Gesuch eingereicht. Die Keba war aber bereits am Sanieren der Anlagen.

Verfahrene Situation

Nachbarn und Quartierbewohner nutzten das offensichtliche administrative Versehen aus. Sie halten jetzt an der publizierten Nutzung fest. Und sie sind bereit, den ganzen Instanzenweg bis vor das Bundesgericht zu beschreiten, sollte nach der festgesetzten Zeit von 16:30 Uhr noch irgendjemand in der Halle Sport treiben.

Wie das Ganze weitergehen soll, ist offen. Fest steht, dass die Sportlerinnen und Sportler wenigstens eine Weile die Leidtragenden sein werden. Nur dank einer Beschwerde der Betreiberin, der Kunsteisbahn Region Aarau (Keba), konnte die sofortige Einstellung des Sportbetriebs verhindert werden.

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