Die Stadt Olten schwimmt nicht wieder im Geld wie zu den besten Zeiten des potenten Steuerzahlers Alpiq. Der Gewinn von fünf Millionen Franken war denn auch nicht geplant: Das Budget 2015 rechnete mit einem Verlust von rund sechs Millionen Franken.
Aus eigener Kraft schaffte es die Stadt mit Sparbemühungen auf eine schwarze Null. Durch Sparmassnahmen und höheren Einnahmen aus Gebühren, erzielte Olten einen Gewinn von gut 100'000 Franken. Dass das Ergebnis noch besser wurde, ist auf Sondereffekte zurückzuführen.
Gründe für das gute Ergebnis:
- Hohe Nachsteuern aus den Jahren 2013 und 2014
- Zuzug mehrerer «sehr guter Steuerzahler»
- Auflösung Vorfinanzierung abgeschlossener Bauprojekte
Alleine die Nachtaxationen belaufen sich auf rund 4,6 Millionen Franken, die Auflösung der Vorfinanzierungen (Entlastungsstrasse ERO, Neubau FHNW, Bahnhof Olten Ost) brachten rund 3,1 Millionen ein.
«Noch nicht definitiv über dem Berg»
Trotz des guten Rechnungsabschlusses warnt Stadtpräsident Martin Wey vor zu grosser Euphorie. Olten sei finanziell noch nicht über den Berg, die Sparanstrengungen müssten weiterlaufen.
Es ist nicht der Moment, um wieder den Geldhahn zu öffnen.
Mit den rund fünf Millionen Franken Gewinn aus der Rechnung 2015 soll die Stadt einen Teil ihrer Schulden abbauen, schlägt die Stadtregierung dem Parlament vor.
Olten weist eine Nettoverschuldung von 72 Millionen Franken aus – fast 4000 Franken pro Einwohner. Ein Umstand, der die Stadt in ihrer Handlungsfreiheit beschränke.
Laut Stadtpräsident Wey wäre es im Moment darum falsch, bereits wieder über Steuersenkungen zu diskutieren oder Forderungen nach grösseren Investitionen zu stellen.