In der Region Baden-Brugg werden rund fünf Prozent aller Etappen der Einwohner mit dem Velo zurückgelegt. Es könnten aber bis zu zehn Prozent sein, wenn die Region geeignete Massnahmen zur Förderung des Veloverkehrs einsetzen würde. Solche schlägt eine Studie vom Bundesamt für Strassen zum Thema Veloverkehr in Agglomerationen für Baden-Brugg vor:
- Marketingkampagnen
- Velostationen an den Bahnhöfen Baden und Brugg
- Veloverleihe
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Auch in Grenchen besteht noch Verbesserungspotenzial. «Dort muss die Politik zu erst einmal umdenken», sagt der stellvertretende Studienleiter Uwe Schlosser gegenüber Radio SRF. In den letzten Jahren sei das Velo als Verkehrsmittel in der Stadt Grenchen überhaupt nicht gefördert worden.
Reaktionen aus Baden und Grenchen
«Die Studie überrascht mich nicht», sagt Beatrice Meyer, Leiterin der Mobilitätsberatung Badenmobil gegenüber Radio SRF. Man sei sich dem Problem bewusst und arbeite deshalb schon länger an Massnahmen. Ende Jahr werde am Bahnhof Baden eine Velostation eröffnet. Ausserdem sei man auf eine nationale Kampagne aufgesprungen, um das Velo als Verkehrsmittel zu fördern.
In Grenchen wehrt man sich gegen die Kritik der Autoren. «Die Hanglagen des Juras sind für Velofahrer einfach nicht attraktiv», sagt der Grencher Stadtpräsident François Scheidegger. Trotzdem versuche man aber, der Bevölkerung das Velofahren schmackhaft zu machen. Man habe bereits eine Velostation am Bahnhof gebaut und denke auch über einen Verleih von E-Bikes nach.
Spitzenreiter haben ideale Gegebenheiten
Gut abgeschnitten in der Studie haben die Hauptstädte der beiden Kantone Aargau und Solothurn. In Aarau und Solothurn benutzen rund zehn Prozent aller Verkehrsteilnehmer das Velo. Ausserdem wurde in diesen beiden Städten das Velo-Potential schon fast ausgeschöpft.
Nicht beeinflussbare Rahmenbedingungen wie die Topografie, Siedlungsstruktur oder die Witterung erschweren einzelnen Regionen, das Velofahren attraktiv zu machen. Diese Gegebenheiten müsse man auf jeden Fall beachten, sagt Uwe Schlosser weiter. Verbesserungspotenzial gäbe es aber auf jeden Fall in allen 35 schweizweit untersuchten Agglomerationen.