Remo Ankli gehört der FDP an – der stärksten Partei im Kanton Solothurn. Er wurde 2013 als Nachfolger des abtretenden Christian Wanner (FDP) in die Solothurner Regierung gewählt.
2017 ist Remo Ankli zudem Landammann des Kantons Solothurn.
Die Reform der Sek-I-Reform
In seiner ersten Amtsperiode als Bildungsdirektor musste Remo Ankli unter anderem einige Anpassungen an der Sek-I-Reform vornehmen. Diese wurde noch vor seiner Zeit als Regierungsrat entwickelt und im November 2006 vom Solothurner Stimmvolk angenommen.
So hat Remo Ankli die Durchlässigkeit von der Sek E in die Sek P vereinfacht. Das heisst: Wer sich zunächst für einen Werdegang in Richtung einer Berufslehre entscheidet, kann nun einfacher ins Gymnasium wechseln.
Heikles Terrain: Schulreformen
Als Leiter des Bildungsdepartements ist Remo Ankli auch für Schulreformen zuständig, und davon gab es in den letzten Jahren im Kanton Solothurn einige. Nun müsse wieder etwas Ruhe einkehren im Bildungsbereich sagt Ankli im Gespräch mit dem SRF-Regionaljournal: «Die Reformen brauchen Zeit um sich zu setzen.»
Der neue Lehrplan 21 ist der Abschluss der Schulreformen.
Dennoch setzt er sich für die Einführung des Lehrplans 21 ab dem Schuljahr 2018/19 ein. Dieser stelle die Schule nicht auf den Kopf, findet der Bildungsdirektor, er respektiert aber die um den neuen Lehrplan geführten Diskussionen: «Vielleicht sind Bildunsvorlagen immer polarisierend», gibt sich Ankli versöhnlich gegenüber den Kritikern und betont: «Der Lehrplan 21 ist der Abschluss der Schulreformen.»
Der neue Lehrplan sei aber der richtige Weg für die Weiterentwicklung der Schule, betont Ankli. «Der Lehrplan 21 ist etwas Grundlegendes, er gibt der Schule die Leitlinien, den Kompass vor für eine Generation von 20 bis 25 Jahren.» Ausserdem habe der neue Lehrplan eine gute Mischung zwischen Harmonisierung der Schule in der Deutschschweiz und Eigenständigkeit der Kantone gefunden. Diese kantonalen Gestaltungsmöglichkeiten möchte Ankli auch nutzen.
Baustelle integrative Schule
Immer wieder zu reden gibt im Kanton Solothurn die integrative Schule. Diese scheint eine permanente Baustelle zu sein. Definitiv eingeführt ist die integrative Schule nämlich noch nicht, dafür laufen seit Jahren Versuche. An der Frage, wie viel Integration möglich ist, scheiden sich im Kanton Solothurn seit Jahren die Geister.
Die Schulreformen brauchen nun Zeit, um sich zu setzen.
Anklis persönlicher Rück- und Ausblick
Im Hinblick auf sein Landammann-Jahr hat Remo Ankli in einem «Rück- und Ausblick auf Bildung, Kultur und Sport» geschrieben, es gebe auch Grenzen der Integration: «Diese sind dann erreicht, wenn der Regelklassenunterricht zu stark gestört wird». Für diese Fälle gibt es im Kanton Solothurn mehrere regionale Kleinklassen. Aber auch diese sind, nicht zuletzt wegen der hohen Kosten, umstritten.
Solothurner Kulturpolitik auf dem Abstellgleis?
«Auf Dauer kann man das reichhaltige Kulturangebot im Kanton Solothurn nicht aufrechterhalten», sagte kürzlich Cäsar Eberlin in einem Interview mit dem Regionaljournal. Eberlin amtete bis zu seiner Pensionierung als Chef des Amtes für Kultur und Sport.
Die Kultur-Mittel in der Reserve nehmen ab.
Der Grund zur Sorge: Der Kanton Solothurn finanziert Kultur lediglich mit Geld aus dem Swisslos-Fonds, es fliessen keine Mittel aus der eigenen Rechnung in die Kultur. Und die Reserven im Swisslos-Fonds hätten in den letzten Jahren stark abgenommen, so Eberlin.
Regierungsrat Ankli teilt die Kritik teilweise und begrüsst im Live-Gespräch die Diskussion über die Herkunft der Kulturmittel. Zwar seien die Kulturgelder aus dem Swisslosfonds sicherer als Mittel aus dem ordentlichen Budget, das von Jahr zu Jahr schwanken könne. Dennoch müsse man schon aufpassen, da die Reserven abnehmen würden. «Wenn man das Angebot ausweitet, werden die Mittel knapper.»
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)